Dienstag, 27. April 2010

sowas geht nur hier

Der Mann im Radio sagte heute morgen etwas von Streiks und Protestmärschen.
Die Bauern wollen mal wieder mehr Geld.
Nun sind die Bauern in Frankreich ja etwas rabiater, als in Deutschland. Da wird schon mal eine Mairie mit Gülle vollgepumpt. Oder die Kuh aufs Arbeitsamt geführt, da sie auf Grund des gesunkenen Milchpreises nun arbeitslos gemeldet werden soll.

Heute ist ein Protestmarsch geplant. Marsch ist vielleicht das falsche Wort. Eher Fahrt oder Getucker.

Auf den Champs Elysées werden gegen Mittag 1500 bis 2000 Trecker aus 14 Regionen erwartet.

Als ich auf die Autobahn auffuhr war ich irgendwie froh heute in Rouen zu arbeiten. In der Gegenrichtung defilierten bereits die Landmaschienen. Freudig von Motorradpolizei bewacht auf drei Spuren verteilt tuckerten Trecker, Landmaschinen, und ähnliches Gefährt, dem die Autobahn normalerweise verwehrt bleibt.
Über 10km zog sich dieser bunte Zug. Der Stau dahinter war doppelt so lange.

Nach dem isländischen Vulkan, der den Luftverkehr zum erliegen brachte wird nun die Grand Nation durch ihre eigenen Bauern lahm gelegt.

Wenigstens hat die SNCF nach 14 Tagen Streik wieder halbwegs den Dienst aufgenommen.

Des Franzosen liebstes Hobby ist nicht das Boule spielen sondern das Streiken.

Sonntag, 25. April 2010

Weltmacht

Hier wimmelt es ja von Katzen.

Schwarze, weisse, graue, rote, gescheckte...dick, dünn...alt, jung.
Unsere Terrasse wir liebend gerne als Aussichtspunkt benutzt und so bekomme ich natürlich mit wer Chef ist.
DER TEUFEL.

Der Teufel ist schwarz. Mit ein paar weissen Haaren auf der Brust. Grüne giftsprühende Augen. Reisszähne. Krallen.

Der Teufel bewegt sich grundsätzlich NICHT. Und wenn überhaupt dann nur langsam.
Es sei denn, es geht darum eine andere Katze (oder ein anderes Lebewesen) zu terrorisieren.

Beliebter Aufenthaltsort ist der Parkplatz vorm Gebäude. Also nicht ein Eckchen vom Parkplatz. Nein: Mitten auf der Strasse.
Autos haben schliesslich auch eine Bremse. Wenn das Auto dann steht, kann man immer noch mit einem genüsslichen Grinsen auf dem Katzengesicht aufstehen, sich räkeln und genau soweit zu Seite gehen, dass ein Auto (in eine Richtung!) vorbeikommt.

Alternativ wartet man vor der Garageneinfahrt bis ein Garagenöffner (gemeinhin auch Mensch genannt) das Garagentor bedient. Dann darf man natürlich nicht sofort hineinschlüpfen. Nein. Man wartet. Bis das Tor ganz auf ist. Man setzt sich dazu genau vor das Auto. Das kann ja ruhig warten.
Wenn die Lämpchen verkünden, dass das Tor gleich wieder zugeht guckt man sich als Teufel einmal mitleidig zum Garagenöffner um und setzt sich langsam (sehr L A N G S A M) in Bewegung. Wenn der Garagenöffner dann auch mittels zweiter Betätigung der Garagenöffnertaste auf seinem Parkplatz angekommen ist (falls da nicht schon der Teufel parkt), dann muss man (Katze) natürlich unbedingt wieder raus ins Freie. Und zwar JETZT und SCHNELL.
Geht nicht? Nicht schnell genug?
Zur Strafe findet man dann am nächsten Tag ein zugepisstes Nummernschild.

Heute liess sich die Herrlichkeit (Teuflischkeit) dazu herab in unserem Garten zu pennen.
Natürlich lässt man sich als Teufel nur dann streicheln, wenn es einem passt. Und das ist nicht dann, wenn man gerade den vom Garagenöffner gehegten Salbeistock plattwalzt.

In meinem nächsten Leben werd ich auch Teufel (äh Katze).

Tolles leben so als Dekoration und die Sonne wärmt den schwarzen Pelz auch ganz vorzüglich:



Och nö!

Ned schon widder!!!

Da ist man froh, dass es nach langem bergauf endlich wieder bergab geht.
Lässt sich fröhlich rollen. Und beginnt in der Senke prophylaktisch zu duddeln, denn der nächste Berg kommt ganz bestimmt.

Ich will kräftig in die Pedale treten, als ich ein lautes Knacken vernehme.
Klar kommts von meinem Rad. Pupsende Wildschweine sind nicht in Sicht und mein Begleiter ist schon vorne am Berg.
Instinktiv nehme ich die Füsse aus den Pedalen.
Ich habe keinen Bock auf ein zweites Schaltwerksmalheur. Und schon garnicht 15km von zu Hause weg.

Ach nee nur Kette runter.
Oder doch mehr. Oh Scheisse:



Und so stand ich nun da. Das Rad lässig an den Wegweiser gelehnt wartend bis mein Freund mich mit dem Auto abholt.



Natürlich fuhren ca. 100 Billigfahrräder an mir vorbei und betrachteten mitleidig mein Rad.
Und die Rennradfahrer, die dort um die Kurve bretterten hätt ich am liebsten vom Rad geworfen.

2x innerhalb von 3 Monaten das Schaltwerk zerlegt...irgendwas mach ich falsch.

Sonntag, 18. April 2010

mit den Vorderfüssen...

...in den Kühlschrank fallen.
Und erst wieder rauskommen wenn selbst der letzte Krümel flüssiger und fester Nahrung weggefressen ist. Das war mein Sonntagnachmittag.

Was zuvor geschah.
6 Uhr:
Der Wecker klingelt. An einem Sonntag.
Mit halbgeschlossenen Augen suche ich mein Supergoover-Trikot, mein Mannschaftstrikot (quietsch orange), meine Hosen und den Pulsgurt zusammen.

Mein Freund hat noch die Jogginghosen an und sieht mich an wie ein Mondkalb: "Oh schon fertig?"
Ja meint der ich verschwende meine Energie so unnötig und zieh mich so früh morgens 2x um?
Das Brotlässt noch auf sich warten, denn der Ofen murrt nur vor sich hin "viel zu früh".

7.15 Uhr:
Wir sind halbwegs fertig angezogen und wach.
Beim losfahren gefrieren mir schon die Hände an den Griffen fest und ich muss wohl oder übel die erste Singeltrailabfahrt ohne Schalten und ohne Bremsen überleben.
Dafür ist mein Puls schon wach. Bis zur ersten Biegung ist der schon fröhlich hüpfend bei 160. Weiss der was er heut noch vor sich hat.

7.35 Uhr:
Wir sind beim Start in St Rémy angekommen. Erfreut stelle ich fest, dass ich nicht die einzige Frostbeule bin.

7.45 Uhr:
Losgehts. Am Voie ferré vorbei freue ich mich noch, dass es wenigstens einen Km geradeaus geht. Und schon gehts in die erste (wir wohlbekannte Steigung). Die ersten
50 von 2400 Höhenmetern. Die hats aber gleich in sich mit teilweise 10% Steigung.
Und so trennt sich auch schon die Spreu vom Weizen: Wer unvorbereitet hierher kommt wird gestraft. Nach 10m Berg sind schon die ersten Ketten gerissen. Andere Schaltwerke krachen laut vor sich hin.
Warum muss man hier schon wie verrückt überholen. Jungs habt ihr das Streckenprofil nicht gesehen. Es gibt genug Platz um sich auszutoben.

Bis Km 10 gings auf gewohntem Terrain vor sich. Meine Hände sind endlich aufgetaut. Meine Füsse noch Eisklumpen und die Sonne scheint mir bereits wärmend aufs Hinterteil.
Nach gefühlten 20km schaue ich auf den Tacho und muss feststellen, dass wir gerade 13km haben.
Und auf gehts in unekanntes Gebiet. Unglaublich aber wahr. Wir fahren kilometerweite Singletrails ohne jemals in der Nähe von bewohntem Gebiet vorbeizuschaun.
Die Trails haben es in sich. kurze knackige anstiege. Ist man oben angekommen -noch mit Wackelpudding in den Beinen - so muss man sich schon wieder einen Hang runterstürzen. Wer bremst verliert, denn nach 3àm runter gehts auf der anderen Seite nochmal 30m hoch. Genauso steil.

Km 20:
endlich. Und schon taucht die erste von 3 Wasserstellen auf.
Es gibt Datteln, Kuchen, Orangen, Schoko und anderes leckeres Zeugs.
Ich tue mich an den Datteln gütlch.
Leider bleibt der versprochene Turboantrieb aus. Dafür ligen weitere 20 schwere Km vor mit.
Und das gewohnte Spiel berghoch fahre ich an den dicken schiebenden mit dicken Rädern ausgestatteten Männern vorbei. Und bergab (wenn die Masse ins Rollen kommt) donnern sie wieder an mir vorbei.
Die übliche Materialschlacht. Mit einem Rad unter 2000 Euronen darf man hier anscheinend nicht mitmachen. Das neuste Scott Genius ist genauso unterwegs, wie die Oberklasse Modelle von Specialized, Cannondale, Trek, Merida etc.
Und überall hockten sie am Wegesrand und flickten Platten und Ketten und andere Teile, die nicht mehr funktionierten.

Zwischendurch schaltete ich immer wieder von der km Anzeige aufs Höhenprofil, da ich mich mit den zäh dahinkriechenden Kms nicht demotivieren wollte.
Aber halt das ist garnicht der Höhenmesser. Das ist mein Puls. Na supi. Da sind wir irgendwo zwischen 68 und 150 Hôhenmeter und mein Puls bei 170.

km 40:
Halbzeit.
Zweit den Wasserbeutel nachzufüllen. Noch mehr Datteln, Kuchen und andere Schweinereien zu fuddern. Und vor allem: Meinem Freund bei Ankunft den Becher aus der hand zu reissen und leer zu saufen *upps* Er wollte teilen. Mein Durst nicht. Nach dem dritten Wasserbecher war mein Durst zu Verhandlungen bereit und wir teilten nun den Becher.
"Jetzt wirds leichter. Hier hinter Cernay gehts ja nimmer so viel hoch und runter"
jaja denkste. Die Streckendesigner haben trotzdem noch genug spassige Up und Downhills gefunden.
Bei einem stand sogar: Vorsicht steinig.
Ich denk mir noch: Da waren aber schon andere, die auch steinig waren und da stand kein Schild.
Aber diese war echt steinig. Einmal von der Ideallinie abgekommen war man in ekelhaftem Geröll unterwegs. Hintendran hattens immer noch welche eilig. Also Augen zu und durch.

Bei 50km wurde es dann still um mich. Sind die alle schon im Ziel? Hoffentlich bauen die mir nicht die Strecke ab. Gibts noch Futter an der dritten Wasserstelle? Fragen über Fragen.

Endlich:
Da vorne sind Menschen! Mit Rädern.
Ja, das waren die die gerade in Richtung 60km abbogen.
"Hier lang!! 60!" riefen sie mir zu und ich grinste und sagte "Nö ich muss da runter auf die 80er". Da erntete ich Bewunderung: "Ey, ne Frau, die 80 fährt und wir jammern bei 60???"
Die Motivation brauchte ich für die bevorstehende Abfahrt. Sandig, ausgespühlt mit dicken Löchern.

60 km:
ich lache leise vor mich hin und sage mir: "Die Mittelstrecke auf der Saarschleife hâttest du jetzt schon gepackt" und wärst halb so platt".
Letztes jahr hatte mich die Saarschleife ja echt beeindruckt. Dieses Jahr geht das auf einer Arschbacke. Denn: dort gibt es Waldautobahnen und es geht zwischendurch mehr als 500m geradeaus!
Auf zur dritten und letzten Wasserstelle. Die Franzosen haben mittlerweile Schinken, Speck und Käse aufgefahren und man munkelt, dass es im Ziel auch Wein gibt.

"Auf die letzten 20 sind nimmer so hart. anscheinend nur noch einem le Madeleine hoch und gudd iss". Sagt mein Gôttergatte.
Schon bei der Vorstellung an die Madeleine geht mein Puls wieder über den Wert des Höhenmessers.
Die Madeleine ist ein Berg und auf den Berg haben sie eine Burg gestellt. Von gaaaaanz unten im Tal sieht man die Burg. und das verdammte Ding will nicht näher kommen.

Wir fahren von der Wasserstelle weg. Nur noch die Madeleine!!!
Pustekuchen!!!
Vor der Madeleine haben sie noch 2 weitere mindestens genauso anstrengende Berge eingebaut.
Und als ich auch die Mdeleine endlich erkâmpft habe graut mir Düsteres. Eine schicke Abfahrt. Aber ins falsche Tal!!! Das hier ist nicht Richtung Heimat. Und dann weist der pfeil auch noch auf einen Weg den ich kenne.
Ein Weg der Bergab richtig Spass macht. Und bergauf richtig anstrengend ist.
Wessen Material bis hier noch keine Ermüdingserscheinungen hatte, der kann sich freuen.
Vor mir wird shon fleissig abgestiegen und geschoben.
Ein anderer sagt noch "ach das ist bestimmt nur ein kleiner Hügel".
Ich weiss es besser. Das ist ein Berg. Ein ganz gemeiner noch dazu. 18% zwischendurch. Und Geröll.
Mein Schweinehund brüllt. Ich prügele ihn weiter.
Nur nicht absteigen. Nur nicht aufgeben. Zeigs dem Berg. Zwischendurch muss ich noch Fahrradschieber aus dem Weg brüllen.
Aber: Sie feuern mich an. Einmal bin ich der Held.
ich bin oben.

70km:
Langsam fange ich an zu fantasieren. Wenn ich zu Hause bin will ich mindestens:
- ein Eis so gross wie ein Haus
- eine Pizza
- eine Flasche cola
- den Schokopudding, den ich mir exta aufgehoben habe
- den restlichen Inhalt der Chipstüte
- eine Dusche um die Dreckkruste von mir zu puhlen
- meine Couch
- noch ein Eis. Himbeer, Erdbeer, brombeer, Kaffée, Pistazien, Schoko, Kirsch, Joghrt...alles

75 km:
So weit kanns doch nimmer sein. Aber ich bin schon wieder im falschen Tal.
Die haben doch tatsächlich auf den letzten 5km noch richtige Höhenmeter versteckt.
Ein anderer kâmpft sich neben mir den Berg hoch und frägt verzweifelt wie weitist. Er hatte sich ein paar mal verfahren und deshalb zeigte sein Tacho schon 80 km an.
Arme Sau. Zuveil gefahren.

80 km:
Letzte Biegung. Der Bahnhof kommt in Sicht. Angekommen.
Glücklich.
Hunger.

Natürlich zerre ich mir gleich ein Käsebrot rein. Und nerve meinen Freund, die Bank im schatten gegen eine in der Sonne zu tauschen.
Nach zwei Bissen merke ich, dass Brot ohne Käse doch besser geeignet ist.

Langsam kommt mir eine Erkenntnis: von zu Hause trennt mich noch ein Berg und ca. 6km.

Der Berg zieht sich wie Kaugummi. Aber oben angekommen gibt es einen ganzen Kühlschrank zum leerfressen.

Heute machen wir erst mal langsam auf der Arbeit. Erst mal Blog schreiben. Nicht auf die Zweite Etage hoch rennen, nur weil der Drucker nimmer funktioniert.

Es war geil. Und Wackelpudding in die Beine machend. Aber total geil.
Nächstes Jahr nochmal.

Und der Saarschleife sei gesagt: ich komme und dieses Jahr lass ich mich nicht von dir beeindrucken.

Samstag, 17. April 2010

noch 1x schlafen...

und dann ist Jean Racine.
80km bei 2300 Höhenmetern.
Mein Rad ist bereit. Meine Kleider auch und meine Beine wurden heute schon mal vorsorglich warmgefahren.
Die Startnummern haben wir heut mit dem Rad abgeholt.
Leider waren wir etwas enttäuscht von der gross angekündigten Radmesse.
Nachdem ich im letzten Jahr ein sauteures carbonglänzendes Specialized probegeritten und mein Freund ein Cannondale Rize unterm Hintern hatte, war klar was wir in diesem Jahr testen wollten: Das Cannondale Flash. Denn das streichel wir ja sowieso immer, wenn wir mal wieder im örtlichen Fahrradladen zum Ersatzteilshoppen unterwegs sind.

In freudiger Erwartung von Specialized, Cannondale und Konsorten treffen wir auf Kona (hat mir noch nie gefallen), Giant (Hängebauchschweinchen) und einen BMC Händler (zwar schöne Räder, aber man darf sie noch nichtmal anfassen).

Letztendlich mache ich einen Proberitt für was gaaaaanz französisches klar: EngineLab. Also Renault. Die, die die Autos bauen, wo man schon am anderen Ende der Strasse am röhrenden (verzeihung röchelnden) Motorengeräusch erkennt: Ach die Mudder kommt mit ihrem Twingo nach Hause.

Ein vorweg: Bei anderen Radhändlern hat man "Schrauber" oder maximal "Zweiradmechaniker". Bei EngineLab hat man Ingenieure. Tatsächlich die Jungs aus dem F1 Team schrauben auch an den Rädern rum.
Daher dauerte das Einstellen dann auch länger als die Probefahrt.
Nach Grösse und Gewicht wird man ja immer gefragt. Wobei dieser Ingenieur wohl schneller im Kopfrechnen war und anhand meines BMIs erkannte, dass ich kein Leichtbauweise-Modell bin.
Nicht schlimm. Die Räder seien stabil und auf den Rahmen gibts auch 5 Jahre Garantie. Gegen was? Durchrosten? Marderschäden? Undichte Kühler? Klimaanlage?

Erste Runde auf dem Parkplatz. Zurück. Nachjustieren am Dämpfer an der Sitzposition des Sattels. Nochmal runde drehen. Nachjustieren an der Gabel. Nochmal Runde drehen. Nachjustieren des Vorbaus (also der vom Rad. Meiner war ganz gut unter in seinem Sportbh).
Nach ca. 20min Einstellen und Fachsimpeln gings dann in den Wald. Mit einem bunt gemischen Grüppchen: Gruppenleiter 1 war eher von der leichten schnellen Sorte, dem man den Berg hoch den Bremsfallschirm mitgibt. Gruppenleiter 2...war eigentlich eine Leiterin oder doch nicht? Also es war wohl weiblich, aber auch eher stabil gebaut. In den Abfahrten kam ihr das zu Gute: Ging flott vorwärts.
Der Rest der Gruppe setzte sich aus allen Bandbreiten zusammen. Von den Marathonfahrern, die sich wunderten, dass man soviel Fahrrad den Berg hochtreten muss, über eher Downhillorientiere und absolute Techniklegastheniker. Frei nach dem Motto der Baum ruft wickelten einige sich fröhlich um die Bäume. Praktisch. So müssen die Steckenposten morgen weniger Strohbälle im Wald verteilen.


Mein Fazit: Bergab und auf Trails macht das EngineLab mit 140mm richtig Spass aber bergauf halten sich eindeutig zu viele Waldgeister am wackelnden Hinterbau fest.

So nun noch schnell eine selbstgebastelte Pizza futtern und dann kanns morgen losgehen. Ich hoffe mein Scalpel ist nicht beleidigt, dass ich ein EngineLab probegefahren habe.

Donnerstag, 15. April 2010

Du wolltest doch...

...vor ein paar Monaten Diät machen.

So wird man am Morgen geweckt, wenn man zuvor im Halbschlaf die Frage "Willste Butter unter den Honig?" mit "Ja" beantwortet hat.

Ja, ich esse IMMER und unter ALLEM Butter aufm Brot. Dumme Frage.

Aber mein Freund hat ein gutes Gedächtnis. Tatsächlich hatte ich vor Diât zu machen. Das war nach Weihnachten, als mich mein Ausbildungsleiter grinsenderweise auf die Palettenwaage stellte und das doofe Ding 64kg anzeigte. (Anzumerken sei, dass ich Unfallschuhe an den Füssen und gefühlte 5kg TK-Jacken angezogen hatte).

Ich: Aber ich hab doch abgenommen. Seit ich in Voitry arbeite und nicht mehr jeden Mittag ein Dessert verspeise.

Er: Achso. Aber warum haste denn jeden mittag ein Dessert gegessen?

Ich (völlig ungläubig über so eine Frage): Weils schmeckt und weil die anderen auch eins gegessen haben

Er: Ah

Ich (schliesslich muss ich mich verteidigen: ich kann ja schlecht so mädchenhaft sagen "Ich mache Diât"... das glauben die mir sowieso ned und ich sitz sabbernd daneben wâhrend die ein Eis reinschieben

Er: Du kannst ja einfach sagen, dass du keinen Hunger hast

Ich (mich fragend ob das wirklich mein Freund ist, der da mit mir spricht): Ich keinen Hunger? Das wär ja noch mehr gelogen als die Diât. Ausserdem rutscht ein Eis immer in die Lücken.

Er schmiert schweigend mein Brot mit Butter ein und grinst sich einen.

Das Thema war endgültig com Tisch als er sich 4 Joghurts mit auf die Arbeit genommen hat. Freitags kann man schlecht sagen, dass man die über die Woche verteilt.

Donnerstag, 8. April 2010

Technik die begeistert

Neue Pedale solltens sein.
Fürs Rennrad des Göttergatten. Die gleichen wie ans Mountainbike, damit man mit einem Paar Schuhe zwei Fahrräder fahren kann. 2 Paar Schuhe hat er trotzdem...aber egal.

Jetzt ist es ja so, dass man von früh auf lernt, dass AUFdrehen im Uhrzeigersinn und ZUdrehen gegen den Uhrzeigersinn geht. Oder wars genau anders herum? Egal. Jedenfalls ist das so eine Handbewegung, die man bei jeder Schraube, jedem Wasserflaschenstöpsel und jedem Wasserhahn automatisch macht.
Auch am Fahrrad.
Ausser am Pedal. Denn sonst würde es sich ja auch der linken Seite permanent von selbst aufduddeln, wenn man reintritt.

Nun ist es aber so, dass selbst bei Menschen, die viel und kräftig Treten die Pedale schön brav dort bleiben wo sie hingehören.

Das bedeutet aber im Gegenzug, dass diese listigen Biester umgekehrt aufgedreht werden müssen wenn man sie vom Fahrrad befreien möchte.

Nun stand er da. Mit Werkzeug bewaffnet. Das arme Rennrad in den neuerworbenen Ständer gepresst. Fluchend, weil unser Lieblingsradhändler die Pedale zu fest geschraubt hat.
Und schraubt fröhlich weiter zu.
Flucht.
Dreht.
Nix bewegt sich.
Flucht.
Dreht.
Nix bewegt sich.
Flucht.
Sagt dass ein Drehmomentschlüssel jetzt was feines wär.

Mittlerweile habe ich mich aus meinem Liegestuhl geschält und betrachte sein Tun.
Bekanntermassen habe ich Probleme mit links und rechts...aber das was er da tut kommt mir unlogisch vor.... Versucht er doch den Schlüssel in Fahrtrichtung zu drehen...also so rum wie man ins Pedal reintritt...dann müsste das Pedal doch nach 2km spätestens von selbst ab sein...

Auf die Frag ob ers mal anders herum probiert hat ernte ich unverständliche Blicke.
Und trotzdem *klack* schon dreht sich das Pedal auf...

...Technik die begeistert.