Samstag, 3. September 2011

Flunder

Auja. Ich mach perfektes Dinner und überrasche den Göttergatten. Cuisse de canard in Honig-Cidre-Sauce und danach selbstgebackene Macaron de Paris.
Mut hab ich. Und bereite mich seelisch und moralisch auf das Blutbad vor...nein die Ente ist schon tot und hat ihre Schenkel freiwillig an mich abgetreten.... abe trotzdem: Totes Tier kochen...das hab ich noch nie so ganz alleine gemacht.
Die Zutaten sind gekauf...also fast. Eigentlich sollten die Macarons eine Ganache aus weisser Schoko und frischen Erdbeeren erhalten. Da die Erdbeeren aber entweder tot oder teuer waren wurde spontan auf Mirabellen umgeschwenkt. Leider hab ich vorm Kauf keinen Geschmackstest gemacht. Aber die Schokolade wirds schon rausreissen!!! Tat sie auch!;)
Bis hier: Mission erfüllt
Auch der Teig der Macaron sah erfolgsversprechend aus. Schmeckte auch so.
Trotz befolgen aller Spezialtipps endeten die Macaron-Hälften allerdings als unansehnliche zusammengelaufene Pfannkuchen, die zudem nur unter androhung von Gewalt das Backblech verliessen.
Aber ich hab ja auch meinen Stolz.
Mit der Ganache klebte ich 2 Pfannkuchen-Hälften zusammen.
Jetzt sahen sie zwar immernoch nicht besser aus, schmeckten aber genial nach Macaron de Paris :)
Man kann ja nicht alles haben... ab in den Kühlschrank.

Danach war jedoch die Motivation den Enten-Geier zu braten auf Null bis Minus unendlich gesunken.

Immerhin Kartoffeln, Süsskartoffeln, Charlotten und Ingwer hatte ich schon vorbereitet. Der Cidre stand bereit, ohne Gefahr leergetrunken zu werden (Brut mag ich nicht so wie Doux).


Bei Eintreffen des Göttergatten erkläre ich die misslungene Überraschung.
"Die Macaron schmecken nach Macaron, die sind nur n bischen flach. Stell dir einfach vor, sie sahen auch so aus und es ist ein Panzer drüber gerollt"
"Wo?"
"Na Truppenübungsplatz?"
"Nein ich meine wo ich die Dinger ansehen kann"
"Im Kühlschrank, der Teller ganz oben"
*er reisst den Kühlschrank auf* "Seh sie nicht, da ist nur n blauer Teller"
"Doch genau AUF dem Teller"
"Die sind aber platt. Sag mal, irre ich mich oder sind Macaron de Paris nicht diese 2 halbrunden Hälften mit Füllung dazwischen"
"Hälften sind das. Füllung ist auch dazwischen"
"Ach die sind dann ja noch flacher als ich gedacht habe"
"Ich hab noch Ganache übrig, vielleicht sollten wir Millefeuille daraus bauen?"
"Und sonst , zu Essen?"
"Ja euh...also... das... euh... hab ich mich dann nimmer getraut. Aber beim Rezept steht dabei, dass es ganz einfach ist. Aber ich kann auch einfach Nudeln machen..."

Aber der Göttergatte liess nicht locker. Und so bekam ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Kochkurs.

Das kam dabei raus:
2 Entenschenkel
1 grosse Kartoffel gewürfelt
1 grosse Süsskartoffel gewürfelt
1 Charlottenzwiebel gewürfelt
1 TL frischen Inwer gewürfelt
Salz, Pfeffer, flüssiger Honig
1/2 L Cidre brut

2 Entenschenkel auf der Fettseite in einem grossen Bräter ca. 5min anbraten, dann wenden und auf der Muskelseite nochmal kurz Farbe bekommen lassen. Kein Fett in den Bräter, die Enten geben genug ab.
Dann die beiden Entenschenkel rausnehmen und Kartoffel, Süsskartoffel, Ingwer und Charlotten in den Bräter geben und anbraten.
Ofen auf 190 Grad vorheizen
Gemüse schön anbraten lassen, derweil die Entenschenkel auf beiden Seiten gleichmässig mit Honig eincremen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Auf das angebratene Gemüse (das darf noch nicht totgekocht sein!!!) die Entenschenkel legen und mit Cidre auffüllen. Deckel drauf und für 50min in den Ofen. Die letzten 10min den Deckel abnehmen und die Temperatur erhöhen, damit die Schenkel eine schöne Farbe haben.
Und fertig ist die Laube.

Hab ich sogar hinbekommen... okeeee ich geb zu, der Göttergatte stand daneben und kommentierte "Nein noch nicht wenden!" "vergiss dein Gemüse ned vor lauter Honig!" "Kannst noch n bischen mehr Gas geben mit der Herdtemperatur" "Ich geh in Deckung wenn du den Cidre aufmachst"

...Aber: Es schmeckte saugut!!! Und das nächste Mal mach ich das ganz alleine.

Für die Macarons gabs kein Happy End...das üb ich nochmal.
Ich habe ja die Theorie, dass es an der neuen Küchenwaage lag. So eine mit Digitalanzeige. Neumodischer Kram!!! Das nächste mal nehm ich nochmal die alte. Die von Michis Oma. Bisher hat alles geklappt was ich damit gemacht hab :)



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.