Montag, 28. Juni 2010

Fussball-Schwenker-Schland oh Schland

Letzte Woche hatte ich bereits meinen Dienstwagen mit einem Deutschlandfähnchen bestückt. Es hat bis zu meiner Dienststelle am Auto gehalten...klar: Auf dem Hinweg ist man mit maximal 50km/h unterwegs.
Die Franzosen nahmens relativ gelassen hin. Meine portugisischen Kollegen wollten mein Auto zu Fackel umbauen.
Das Büro der Vertriebsmitarbeiter ist unser offizielles Wettbüro ... sogar mit Tabelle und allem.
Trotzdem entschied ich mich während des Deutschland-England Spiels eine Runde biken zu gehen. Immerhin komm ich dann nicht auf die Idee mich in der neunzigsten Minute einzuwechseln, wie es der Rest der Fussball-guck-äh-spieler vorm häuslichen Fernsehen tut.
Mit dem Song Schland oh Schland in den Ohren haben wir vorsorglich schon mittags auf unserer Terrasse gegrillt (also den Grill vom Liegestuhl aus bewacht):



Beim Biken stelle ich fest, dass es sich um die siebte Trainingseinheit innerhalb der letzten 4 Tage handelt. Kann das sein, dass ich deshalb ein bischen platt bin? Aber eigentlich gehts noch gut vorwärts.
Als wir vom Biken zurück kamen führte Deutschland schon mit 4 zu 1. Also auch wirklich kein Grund mehr mich einzuwechseln. Die sind bestimmt genauso platt wie ich

Wir sollten uns jetzt wirklich in vorweltmeisterlichem Stolz etwas kühles gönnen und die letzten 15 Minuten Spiel geniessen.
Also ab wieder auf die Terrasse. Minze schnibbeln für meine Cocktails.

Bevor ich zur Minze komme sehe ich Herr Teufel alias Weltmacht (Weltmeister im Pennen) in meinem Garten herumstolzieren.

Erdbeben in der Petersilienkultur:



Irrer Blick:



Hilfe mein Garten geht durch und die Frage: Ist das Unkraut oder gehört das so:

Sonntag, 27. Juni 2010

die letzte Ausfahrt

...vor den Sommerferien
...für die, die sowas noch haben.

Diese Ausfahrt ist immer etwas besonderes.
Letztes Jahr musste man 15 Punkte, die auf einer Karte markiert waren der Reihe nach abfahren. Das ganze in Zweierteams.

Schon am Samstag morgen beim Joggen nehme ich mir nicht zuviel vor. Denn: Letztes Jahr sind wir mit unserem Zweierteam ziemlich abgeschissen. Dieses Jahr will ich nicht letzter werden!

Als wir um 2 Uhr beim Treffpunkt ankommen zunächst grosse Verwirrung: Anscheinend sind die restlichen 3 Räder auch aufgetaucht. Dubiose Sache viel Verwirrung. Wahrscheinlich am Montag mehr dazu.

Dieses Jahr fahren wir in 3er Teams. 6 Teams insgesamt. Jeweils ein Zwerg, ein Biker und einer von den Jugendfahrern.
Ich zähle bei den Bikern mit. Also bei den Halbzwergen.

Michael wählt mich nicht in seinem Mannschaft... der will wohl auch nicht Letzter werden.
Ich werde von Vincent gewählt und unser dritter Mitfahrer ist Pierre-Malo, besser bekannt als Mac Gyver. Das Kind hat immer einen Rucksack voll mit Werkzeug, Schläuchen und Ersatzteilen dabei. Aber er selbst hat nie irgendwelche Pannen, sondern repariert nur die Räder der anderen.

Bei der ersten Aufgabe sehen wir mal gleich nicht so gut aus. Ein Staffelrennen. Jeder muss eine Runde über eine ca. 1km lange Trailstrecke fahren.
Vincent fährt uns auf Platz 4, ich verliere einen Platz, Mac Gyver erobert einen Platz zurück.

Die vorderen Plätze werden von den Mannschaften mit starken Fahrern belegt.
Aber jetzt haben wir unsere Chance. In der zweiten Aufgabe muss ein Bilderrätsel gelöst werden. An 6 Ecken im Wald hängen Bilder, diese sind durchnummeriert. Hat man alle Bilder gefunden, ergeben die Bilder einen Satz.


Es gibt eine schwere und eine leichte Variante.
Alle Teams entscheiden sich für die schwere Variante. Klaro: Bringt mehr Punkte.
Wir fahren zwar im Schneckentempo, allerdings haben wir den Satz schon so gut wie gelöst, bevor wir zum Treffpunkt zurück sind.


Und schwupps: Wir sind die ersten mit dem Lösungssatz. Wir haben also genug Zeit (und auch Kraft in den Beinen) noch einmal aufzubrechen und den leichten Lösungssatz zu suchen. Das gibt Extrapunkte.

Die haben wir auch nötig, denn die nächsten 3 Aufgaben sind Fahrtechnik:
Über wie viele Meter können wir Wheelys fahren?
Ich scheitere nach 2 Metern mit einem Sturz in den Graben, in dem auch schon Pierre-Malo sich versenkt hat. Vincent rettet und mit 5 Metern. Leider wird der Durchschnittswert genommen.

Wer kann länger als 5 Sekunden auf der Stelle stehen? Wer hat hier die Null gewählt? Vincent bringt es immerhin auf 4 Sekunden.
Andere Gruppen dagegen haben Fahrer, die sich 30 Sekunden auf der Stelle und auf dem Rad halten können.

Springen über einen Baumstamm. Wir schaffen es alle in der leichten Variante: Vorderrad anheben, mit dem Hinterrad drüberrollen. Das gibt aber nur 2 Punkte. Springen gibt 5 Punkte.
Vincent schafft es knapp.
Kann ja nicht so schwer sein. Mit viel Mut und viel Schwung komme ich angerollt. Aber irgendwie ist der Superkunibert unter mir schwerer als mein -noch immer vermisstes- Cannondale Scalpel.
Das Vorderrad hebt ab. Das Hinterrad auch. Allerdings landet das Hinterrad mittig auf dem Baumstamm. Einige Zuschauer schlucken einmal kräftig. Nix passiert. Weder mir noch dem Monster unter mir.

Bei der letzten Aufgabe können wir nochmal mit Hirn punkten: Unser Trainer zeigt auf Fahrradteile und wir sollen den Namen des Teils nennen. In Deutsch geht das ja. Aber auf französisch hab ich den Lenker nicht gewusst.

Im Gespräch mit Michael fand ich heraus, dass er das Wort für den Lenker zwar wusste, aber dafür bei den Tauchrohren versagt hat.
Nobody's perfect :)

Bei der Siegerehrung werden wir überraschend erster. Jubel. Hirn statt Beine hat sich ausgezahlt.

Die Mannschaft mit unseren schnellsten Fahrern wird zweiter. Die waren ein bischen langsam bei den Lösungssätzen und die Fahrradteilen.

Michaels Mannschaft wird Sieger von hinten. Aber Spass hatten die trotzdem auch.

Es ist 7 Uhr als wir zu Hause ankommen. Grillen fällt dank allgemeiner Plattheit aus. Dafür schmecken die selbstgemachten Mojitos umso besser.

Freitag, 25. Juni 2010

Teleportation

In Frankreich hat man ja gerne tolle Berufsbezeichnungen.
Ein "Chef de..." muss schon davorstehen oder "chargé de mission" (Beauftragter einer Mission?)
Jedenfalls finden sich diese chargé de mission immer ganz geil.
Wenn man ihnen sagt, dass ihr Userprofil noch nicht angelegt ist, weil nicht alle Daten vorhanden sind, bekommt man zu hören "Aber ich bin doch chargé de mission"...und ich der liebe Gott!

Nun hatte der herr chargé de mission bisher anscheinend nur Missionen hinterm Mond geleitet, denn das Menü Start-->Beenden-->Computer herunterfahren ist ihm unbekannt.
Bisher habe er alle Rechner mit dem Knopf ausgeschaltet "so wie mein Fernseher".

Vielleicht hatte er bisher auch einen Fernseher auf dem Schreibtisch stehen, weil der der Informatiker in seinem alten Unternehmen die Missionierung des chargé de mission aufgegeben hatte?

Das ganze hat er 3 Tage gemacht.
Dann hat der PC beschlossen sich den öffentlichen Transporten anzuschliessen: STREIK.
Die Festplatte ist tot. Aber so richtig tot.

Seine Daten wollte der Herr natürlich nicht im Netzlaufwerk speichern, denn er ist ja chargé de mission und seine Daten top secret.

Na, die Daten sind jetzt eben auf der gebratenenen toten Festplatte.

Dennoch versuche ich heute morgen die Datenrettung.
ich bin vor ihm im Büro.
Er hat die Eingangstür abgesperrt. Top secret.
Dumm nur: Er hat die Zwischentür zum Büro der Sekretärinnen aufgelassen.

Ich schalte seinen Rechner ein und such mir einen Kaffee.
Komme zurück und betrete erneut sein Büro durch die Seitentür.
Natürlich hat er den "Fernseher" gerade wieder ausgeschaltet.

Ich: Hallo. Warum haben sie den denn ausgeschaltet ich war schliesslich am Datenretten
Pseudo-Halbgott: Kann nicht sein die Tür war zugesperrt
Ich: ja aber nur die eine
Pseudo-Halbgott: Und wie sind sie reingekommen?

Er wohnt seit 2 Wochen in seinem Büro und hat die zweite Tür offensichtlich noch nicht bemerkt. ich stehe zufällig im Türrahmen dieser Tür.

ich bin überlegt ihm zu sagen "Teleportation, haben Sie mein Holodeck nicht gesehen" oder "Ich kann durch Wände diffundieren, wenn man mich nur genug nervt".

Aber ich muss ja lieb sein...
Also sage ich: "Ihr Blackberry ist übrigens unterwegs. Nächste Woche ist er da".

Pseudo-Halbgott: Was ist denn ein Blackberry?

Jetz kann ich nicht mehr. Blackberry = Schwarzbeere = Mure?

Hier die Masterfrage der Woche:
Kann man Blackberrys essen? Wenn nein was tut man mit dem Ding?
Kann man's wie ein Fernseher ausschalten?
Und wenn du chargé de misson (Halbgott) bist, bin ich dann Gott?

Mittwoch, 23. Juni 2010

GOOD NEWS

Eines unserer Räder wurde gefunden!!!
Michael hat sein Rush 2 wieder.

Soweit wir es beurteilen können funktionierts auch noch.
Geklaut wurden allerdings:
- Der Proline Tacho (60 Euro)
- Die Leftyhalterung des Proline Tachos (20 Euro)
- Der Plastiktrinkflaschenhalter (10 Euro)

Dafür wurde der Blackburn Tacho, der an meinem Scapel war, am Rush befestigt...allerdings ohne den Sender und Empfänger. Nur das Displayteil.

Des weiteren sind alle unsere aufgehängten Zettel verschwunden.

Dubiose Geschichte.

Weiterhin verschwunden bleiben beide Müsing Rennräder sowie mein Cannondale Scalpel.

Hier nochmal der Link zu den Beschreibungen: FAHRRADDIEBSTAHL

Montag, 21. Juni 2010

Sonntagsbummel

Nachdem ich samstags gebikt und geplauscht hatte musste se Sonntags knackiger werden.
Warum also nicht mal Teile der Bexbacher CTF Strecke falschrum fahren?

Los gings in Frankenholz.
Superkunibert hatte inzwischen ein weiteres Feintunig erhalten: Nachdem ich zuvor schon den Vorbau umgedreht hatte wurden jetzt noch sämtliche Spacer entfernt, damit das Vorderrad dort blieb wo es hingehört: Auf den Boden.
Dadurch wirds auch nicht leichter, aber vielleicht ein bischen zackiger am Berg?
Hier mal ein Bild. Ich muss ja gestehen dass ich die HS33 Bremse mit den roten Bremshebeln immer noch schick finde.


Ich entschloss mich auch gleich die hiesige "montée impossible" (unüberfahrbarer Berg) zu probieren. Ich kam richtig gut vorwärts. Fast war das unüberwindbare geschafft aber dann...
...dann lagen da zwei dicke baumstâmme im Weg, die ich bei dieser Steiung dann doch nicht überwinden konnte.

Die Trails des Brunnenpfades klappten erstaunlich gut. Nur eine enge Treppe hab ich ausgelassen...Treppen sind nicht so mein Fall. Gerade nach dem Essen von Spaghettis sollte man sie vermeiden, da sich halbverdaute Sphaghettis sonst dem oberen Ausgang gefährlich nähern.

In Hangard musste ich den Brunnenpfad allerdings in einer mannshohen Wiese suchen...der wird wohl selten benutzt. Schade. Dabei ist er doch erst vor kurzer Zeit angelegt worden.

von dort aus fuhr ich ins Ostertal und wechselte vom Brunnen auf den Mühlenpfad. Die CTF Strecke, nur falsch rum.
Die Brücke und Treppen waren bergauf gut zu bewältigen.

Hier bin ich dann leider gescheitert.

Das lag hinter mir:


Das vor mir:


Auf meinem Weg nach Höchen zum Turm etdeckte ich neue Trails. Ebenfalls schweisstreibend, aber lustig.

Vom Turm aus fuhr ich an der Dianaquelle vorbei runter ins Tal. Wieder lagen viele Bäume im Weg und die Brennesseln waren grösser als ich (OK, nicht wirklich schwer).

Am Forsthaus noch ein letztes Bild zwecks Idylle.


Noch eine Abfahrt nach Bexbach und wieder hoch am Feilbach entlang nach Frankenholz.

Seit wann bin ich nach 35km so platt???

Sonntag, 20. Juni 2010

Bike und Rausch

In Anlehnung an "Fun und Plausch" der Bexbacher Radfahrer ... da ich nie weiss wie die Veranstaltung heisst :) Bike und Plausch? Fun und Rausch? Bike und Rausch?
Egal.

Jedenfalls war nix los in Bexbach und ich machte mich mit meinem vater auf den Weg.
Schliesslich musste ich mal in heimischem Gelände gucken, wie das alte Cycles Concept Hardtail (alias "Superkunibert") sich denn so fährt. Leider sind meine gestohlenen Räder ja noch nicht wieder aufgetaucht (Zitat ines Kollegen "Der Blitz soll die Diebe beim Scheissen treffen!").

Von Frankenholz zum Hangarder Feld via einen Teil des Brunnenpfades. Den kurvigen Uphill schaffe ich nicht ganz. Vielleicht sollte ich die Spacer doch noch rausnehmen, denn das Vorderrad vermeldet wenig Bodenkontakt.

Die Downhills nach Münchwies funktionieren dagegen erstaunlich gut.
Auch die Serpentine der Himmelsleiter rockt. Dort nehm ich meinem Vater (mit Steppenwolffully unterwegs) auch gleich genügend Zeit ab um mein Handy hervor zu kramen und Bilder zu machen:



Danach gehts erst mal hoch. 4km lang, viele Höhenmeter. Am Hôcherturm angekommen werden wir dafür mit 6km Abfahrt bis Waldmohr beglückt.
Hier zeigt sich der Unterschied zwischen Hardtail und Fully: Meine Hinterkiste und Beine müssen mehr abfedern, als ich das sonst gewohnt bin. Aber aushaltbar.

Von Waldmohr aus nach Reiskirchen. Bei meinem Daddy beginnt die Unterhopfung und so erinnert er an die zweite Aktivitât des Samstagsradtreffs: "Plausch".
Da hier keine Kneipe in Sicht ist muss er sich noch etwas gedulden. Denn es stehen noch der Homburger Kehrberg, sowie der Karlsberg auf dem Programm.

Und nun zum Härtetest: hält der Superkunibert die Knochengasse aus???
Antwort: JA. Sogar mit mir oben drauf.
Cool.

Nun gehts endlich zurück über Reiskirchen an den Jägersburger Weiher. Einmal alkfreies Weizen und Cola nachtanken:



Und sich wie am Mittelmeer fühlen bevor es zum letzten Berg geht.



Eigentlich geplant waren 20km, letztendlich waren es dann doch eher 55km...ups...ist gut gerollt.

Mittwoch, 16. Juni 2010

ACHTUNG FAHRRADDIEBSTAHL

Mir wurden in der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 4 Räder gestohlen.
3 sind wieder aufgetaucht
Die Räder stehen in einem Blechgartenhaus, das wiederum in einer Tiefgarage steht. Das Gartenhaus besitzt keine Fenster und war mit einem Schloss verriegelt. Die Garage ist nur mit einer Fernbedienung zugänglich.
Wir waren am 15. abends noch unterwegs. Als mein Freund am 16. morgens um 7 mit dem Rad zur Arbeit fahren wollte bemerkte er den Diebstahlt.

das noch verschwundene Rad:

Müsing Limited Onroad - Grösse S - Rennrad - Blau mit schwarzer Carbongabel.
Das Rad hat einen sehr kurzen Triathlonlenker, an dem ein Tacho (Blackburn D40) mittig befestigt ist. Ausserdem 2 Mini-Ledleuchten.
An der linken Seite sind weisse Lackspuren auf mitten auf der schwarzen Gabel, die man mit aller Poliererei nicht wegbekommt.




Wir haben Anzeige erstattet.
Ich hoffe, dass die Personen, die uns geschädigt haben sich mit unseren Rädern kräftig das Hirn einstürzen.

Bitte diese Nachricht an alle Radler weiterleiten.
Standort der Räder war Gif sur Yvette in Frankreich, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Räder hier vertickt werden, da Müsing in Frankreich selten ist und mein Scalpel doch auch eher nicht oft in Grösse XS verkauft wurde.

Des weiteren fehlen an den wieder aufgetauchten Rädern Tachos oder Teile der Tachos:

1x Proline inclusive Leftyhalterung
1x Transponder und Empfangsteil eines Blackburn 6... was völlig bescheuert ist, da der Tacho codiert ist und der Empfänger nur mit dem Computer funktioniert (und dieser hing an einem anderen der wiedergefunenen Räder.
1x Plastiktrinkflaschenhalter weiss mit rotem Specialized-Schriftzug

Dienstag, 15. Juni 2010

Alles Gute kommt von oben...

...gilt das auch für den Wasserschwall, der aus der Klimaanlage kommt?
Wir reden hier von der Klimaanlage im Serverraum.
Die Pfütze näherte sich gemächlich meinen Heiligtümern.
Gleichzeitig entschied sich die Schranke am LKW Eingang zum Glücksrad zu mutieren: Du muss schon das Lösungswort kennen, damit ich aufmache.
Und die Niederländer starteten in holländisch-englischem Kaudarwelsch einen Frontalangriff per Mail.
Nach einem so tollen Tag gestern beschloss ich heute in der Mittagspause joggen zu gehen.
Tempoeinheit an der Seine entlang.
Nicht gerade Gif. Aber egal. Hauptsache rennen. Hauptsache Sonne.

Schon als ich mit meinen kurzen Hosen und Laufschuhen aus der Toilette gestolpert kam erntete ich neugierige Blicke.
Als mein Kolleg mir dann noch empfahl doch im XY-Park laufen zu gehen sagte ich:"Nö sonst hab ich ja das Vallée de Chevreuse. Aber für unter der Woche mittags tuts die Seine auch."
Daraufhin wurde mein Chef neugierig. "Ach wo wohnste denn? Ich wohne in Villiers. Dort kann man auch schön laufen".
Hab ich behauptet dass ich in meiner Freizeit auch noch über Druckerparametrierung und neue Userprofile reden will?

Samstag, 12. Juni 2010

14 kleine Jägermeister

...oder die Frage "Hey wo ist eigentlich mein Schaltwerk".

Heute stand in unserem Bike-Club eine 60km Tour nach Versailles und zurück an.
Dementsprechend waren alle gut gerüstet: Gels, Riegel, Schläuche, Kabelbinder, Schaltaugen, Ketten... man weiss ja nie was auf uns zu kommt. Immerhin hat es die letzten 2 Tage stark geregnet und einige Trails sind nur noch per Kanu passierbar.

Nachdem Corontin am letzten Wochenende seinen nagelneuen Carbonrahmen geschrottet hatte (oder besser: Schrotten liess als sie zu fünft in einer Kurve übereinander geflogen sind), gab es dieses Mal klare Anweisung vom Chef:"Corontin du führst nicht. Ein Rahmen pro Saison reicht der Versicherung!"

Kurzes Durchzählen ergibt 14 Fahrer. Also 11 Fahrer, 1 Mädel und 2 Betreuer.

Die ersten 10km verliefen durchaus passabel. Aber dann:
Die Durchquerung eines Feldweges stellte sich trotz leichtem Gefälle als Kraftakt heraus. Irgendwann ging garnichts mehr. Mein Schaltwerk war unter einer Schicht klebenden Matsches verschwunde. Viel schlimmer noch: Dieser kompakte klebende Scheiss enthielt viele kleine Steinchen, die sich an den unmöglichsten Stellen im Schaltwerk breit machten.
Der Matsch klebte vom kleinsten Kettenblatt bis hoch zur Sattelstütze alles fest. Hinterrad drehen = Mission impossible.
Vorderrad ging auch nicht besser. Denn das derzeitige Modell der Rockshocks Reba wurde von einem Versuchsingenieur entwickelt, der in der Wüste fährt: Zwischen Bereifung und Brücke sind etwa 2cm Platz. Das sind genau 20cm zu wenig für diesen Mist.

Neben mir fluchts. Olivier (unser Trainer) ist mit seinem Alltagsfahrrad unterwegs, da das tolle Scott in der Werkstatt ist. Ein befreiender *klack* und er steht. "Ey wo ist eigentlich mein Schaltwerk". Nach Schicht um Schicht weiser Abtragung des Matsches ("la merde") mit archäeologischer Feinheit, finden wir das Schaltwerk leider an der falschen Stelle. Nach oben stehend.

Wer hatte nochmal gleich die Schaltaugen im Rucksack?
Derjenig stand 50m weiter in der Pfütze und versuchte sein Rad vom 20kg Matsch zu befreien.

Ein ausgiebiges Pfützengeplansche auf dem nächstgelegenen Parkplatz folgte.
Während die jungs vom Pfützenrand aus ihrem Velo etwas Wasser zufächelten entschied ich mich zu drastischeren Massnahmen...schliesslich hatte ich schon 2 kaputte Schaltwerke: Mein Armling wurde kurzerhand zum Putzlappen. Ich stellte mich mitten in die Pfütze und fing an zu schrubben.
Unnötig zu erwähnen, dass die Jungs nun "carwash"-Phantasien hegten.

Weiter gings. Nach einem zweiten beherzten *klack* musste Olivier uns verlassen. Das Schaltwerk hatte nun endgültig den Geist aufgegeben. Normalerweise ruft man an und lässt sich abholen. Aber nö. Wenn man hart ist tunt man seine Kette ein letztes Mal und fährt im Singlespeed nach Hause.

Das hätte ja eigentlich an Pannen gereicht. Bis nach Versailles würden wir es zwar noch schaffen aber nicht mehr vor Anbruch der Dunkelheit nach Hause.

Es folgten 2 Platten, 1 gerissener Schaltzug (inclusive Sofortreparatur auf dem Trail) und ein geschrottetes Tretlager.

Dazwischen verloren wir noch 2 weitere Personen, die sich auf den Trails verfuhren. Sie wurden aber wiedergefunden.

Nach 35km und einer Stunde Verspätung waren wir wieder zu Hause.

Ich habe beschlossen meiner Britney (also meinem MTB) jetzt ein besonders intensives Waschprogramm mit Peeling zu bereiten. Als Dank für den treuen Dienst heute.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Erwischt!

Nach Streuen von richtig schön giftigem Schneckensalz -wie man es vermutlich nur in Frankreich kaufen kann- sind erste Erfolge zu vermelden:



...weitere sind in Arbeit:

Dienstag, 8. Juni 2010

Kalorien - diese kleinen Scheisser!

Nach 5 Monaten auf meiner neuen Arbeitsstelle hab ich mir was gegönnt: 2 Familienpackungen Nagellack: 1x lila und 1x dunkelrot/auch lila?
Es kann ja wohl nicht sein, dass die Fingernägle permanent so ausehen als hätt ich eine Omma aufm Friedhof verbuddelt (Oder einen unwilligen User???)

Schon im Stau reisse ich die Packung auf. Ein abschätziger Blick auf meinen Blackberry zeigt, dass der Stau noch mindestens 5km lang ist. Soll ich die Anhübschung hier schon jetzt gleich wagen? Immerhin hab ich nix anderes zu tun als dumm herum zu sitzen und zu warten. Zu Hause ist das anderes... dann hat der Lack wieder keine Zeit zu trocknen und es sieht statt Omma-Verbuddelung nach Bravo-lesender-Göre aus, die ihre ersten Stylingversuche wagt.
Was wenn mir einer reinfährt und die Polizei an meinen Chef einen Bericht schickt "Unfallverursacher: Zu schneller LKW, Unfallgeschädigte: So eine It-Tussi, die nix besseres zu tun hat als sich beim Autofahren die Krallen zu bepinseln". Nein. Ich warte bis zu Hause.

Zu Hause angekommen schnappe ich mir noch was aus der Milkapackung *hmmm* ...auch lila. Und los gehts. Ich stelle mich garnicht sooo dumm dran.
Hab das schon länger nicht mehr gemacht. Hatte schon länger keine Ommaverbuddelungslackierung, ergo kein Bedarf für Nackellack.

Natürlich kommt genau jetzt meine männliche Hälfte rein.
"Muss noch 5min warten bis wir radeln gehn. Ich bin am Lackieren"
Er guckt ratlos bis entsetzt: "Ach das riecht hier so nach Tussi"
Will man einmal manierlich aussen....

Kleider ausziehen und Radhosen anziehen mit halbtrockenen lila Krallen gestaltet sich als schwierig. Prompt bleibe ich in meinem Top stecken.
Nicht am Bauch, sondern so mit den Schultern, ein halbes Kilo Stoff vorm Gesicht. Es geht weder vorwärts noch rückwärts.
"Heut morgen ging das aber besser" fluche ich.

Er: "Sag das mal der Milkapackung, die du leergefressen hast. Das sind vermutlich genau die Milkaherzen, die du nun mehr Umfang hast"

Seit wann hab ich fettbehockte Schultern? Das rutscht doch normalerweise auf die nicht vorhandene Taille?

Endlich. Wir sind unterwegs. Ich muss auf der Geraden mächtig Gas geben, damit diese blöden Milkaherzen mich auf dem schnellsten Weg wieder verlassen. Ergebnis: Die Milkaherzen sind am Ende der Geraden noch da. Mein Freund hingegen nicht.

Langsam rolle ich weiter. Der wird ja schon beikommen. Und wage mit meine frische gelilaten Krallen einen Griff an die Trinkflasche. Das alleine ist ja schon mutig, denn ich hab ja null Kontrolle mit nur einer Hand am Lenker. Aber es klappt bis hier hin ganz gut.
Schwungvoll zerre ich mit den Zähnen den Trinkstöpsel nach oben und fange an zu schlucken. Keine Zeit verlieren. Die Gerade ist nur noch 500 m lang und ich will die Trinkflasche noch vorm Kreisel wieder in ihren Halter stecken. Doch... oh malheur...ich war etwas zu übereifrig: Der kleine gelbe hochziehbare Stöpsel löst sich und planscht fröhlich wie ein Goldfisch in meinem Mund rum. Schlucken unmöglich.
Ziemlich unkoordiniert bremse ich mein Fahrrad, fische den Stöpsel und stecke ihn wieder auf die Flasche.
Ein Blick nach hinten verrät mir, dass der verlorengegangene Herr Mitfahrer wieder da ist...und der hat alles mitbekommen.

"Oh hat die Milkapackung nicht gereicht, mussst du jetzt die Trinkflasche auch noch mitfuddern. Die Gier"

So jetzt können die Kalorien und Milkaherzen von mir aus auf meiner Hüfte hocken bleiben.

Sonntag, 6. Juni 2010

Besenwagen

Irgendjemand muss ja schliesslich als letztes ins Ziel kommen.
Als allerletzter kommt der Besenwagen.

Nachdem ich schon heute morgen Besenwagen bei den Läufern spielen durfte gehts heute mittag weiter. XC Rennen für die Jugend.
Ich bin zwar kleiner als die meisten Jungs, die da mitfahren, aber deutlich älter. Ich habe nämlich schon einen Führerschein um den ich beneidet werde (den hab ich schon länger), ein Auto (soetwas beeindruckt kleine Jungs ja immer) und (sehr wichtig) keine Fahrradketten mehr im Mund (Zahnspange).

Wir fahren die XC Runde ein erstes Mal ab. Die gestern aufgehängten Markierungen sind leider dem Gewitter heute morgen zum Opfer gefallen. Wir basteln ein paar wiedergefundene Markierungen erneut an die herabhängenden Äste.
Grünes Trassierband vor grünen Blättern ist echt uncool. Wieviele sich wohl verfahren werden?

Unten angekommen schickt Olivier uns erneut los: Dieses Mal mit Clément: Strecke zu machen. Also noch einmal kleine Kinderrunde und grosse Jugendlichenrunde.

Ich denke gerade an ein Päuschen, als mich Oliviers Söhne als Besenwagen hinter den Kiddies herschicken.
Das kleine Mädel ist wohl gerade erst dem Stützräderalter entwachsen und muss sich schon 2x über die Strecke kämpfen. Der Berg ist dann doch ein bischen gemein und sie muss schieben.
Im Ziel angekommen sagt ihr Papa:"Ich hab ihr extra gesagt sie soll nicht schalten, weil dann die Kette runterfliegt". Super das Kind ist also die Tour, auf der andere volle 21 Gänge ausnutzen im Singlespeed gefahren. Respekt vor dem Zwerg (der Zwerg im grünen Tshirt):


Ich habe keine Zeit mich weiter zu unterhalten. Olivier schickt mich (zum dritten Mal) den ganzen Berg hoch. Oben soll ich Streckenposten machen. "Aber gib Gas die Jungs starten in 4 Minuten".
Uff.
Zielpunkt erreicht. Guter Platz zum Bilder machen mit der Handykamera...schliesslich gehts hier hoch...da sind sie nicht sooo schnell:


Der zweite Besenwagen des heutigen Tages (Clément) fuhr geradeaus auf mich zu: "Hast du was zu trinken? Am liebsten ein Bier" Kein Bier. Nur Wasser... hat ihn aber auch nicht schlanker gemacht:


Nach der letzten Runde kommen die Jungs mich einsammeln. Bänder abbauen und dann ab zur Siegerehrung.

Dort treffe ich Michi wieder, dessen Bilder leider nicht soo doll geworden sind. Die Kamera spinnt... trotzdem mag ich dieses hier:




Und ausruhen? Nä. "Myri wir haben kein Mädel für die Siegerehrung. Kannst du..." Ich hab aber kein Röckchen an wie die Mädels bei der Tour de France, die die Trikots überstülpen.
Immerhin den Helm hab ich ausgezogen.
Natürlich musste ich -Frankreich eben- immer schön Küsschen geben. Mir ist noch ganz schwindlich vom kleine-Jungs-knutschen...gibt das auch Muskelkater?

Nur noch nach Hause :)
Und hier wartet meine Steuererklärung...will die nicht jemand für mich machen???

Blumenpflücken während...

...der Fahrt ist verboten.
Weiss jedes Kind. Weiss nur keiner wo dieser dumme Spruch herkommt.

Blumenpflücken während des Wettkampfs sollte dann erst recht verboten sein.

Heut morgen sollte ich mit meinem Mountainbike als Führungsfahrzeug bei einem 8km Traillauf mitfahren. Mein Vereinskollege Guillaume sollte die 15km Runde übernehmen.

Um 8.30 waren wir startklar am Stade d'Orsay.
Der strahlende Sonnenschein von 8 Uhr wurde leider durch eine enorme Gewitterfront verdräng. Der Himmel war so dunkel, dass ich mich spontan fragte ob wir nicht ein schwerwiegenderes Vulkanproblem haben.

Nach 30minütigem Regen beschloss die Rennleitung die 15km Streck zu annulieren. Die Trails haben sich in Sturzbäche verwandelt und man hatte Not die um 8Uhr30 verteilen Helfer aus dem Schlamm zu retten.

Also nur 8km. Und Kinderrennen.

Zuerst startete das Kinderrennen. 2km durch frischen Matsch. Guillaume als Führung, ich als Besenwagen.
Schon nach 500m konnte ich die erste rosa bekleidete Pummelfee aufsammeln.
Das Gejammer zog sich dann ganze 1,5 km bis ins Ziel. Unterbrochen wurde es nur von deftigen Anschissen des Vaters/Trainers, der nebenher joggte...so motiviert man also Jugendliche zum Laufen *kopfkratz*

Über die 8km gleiche Verteilung: Jetzt weiss ich ja wie das mit dem Einsammeln geht.
Hier hielt sich das Feld immerhin 1,5km lang zusammen. Danach sonderte sich ein 3er-Grüppchen ab, das nun fortan lieber wanderte (latschte? bummelte?). Langweilig wurde es den dreien nicht, Gesprächsstoff war genug vorhanden. Wenn ein Streckenposten in Sichtweite kam wurde für 200m kräftig gejoggt.
Am 4km Punkt angekommen sprang eine ins Gebüsch. "jetzt muss die auch noch den Park zuscheissen" dachte ich. Aber nein: Sie pflückte einen quitschbunten Fingerhut. Strahlend sagte sie zu ihren zwei Miläuferinnen "Wenn wir schon im Ziel keine Blumen bekommen, dann müssen wir uns unterwegs halt selbst versorgen".
Nach 5m befand sie dann, dass diese Blume die Aerodynamik beträchtlich störe und übergab mir das Gesträuss.

Die fragenden Blicke meiner Vereinskollegen, als ich hinter dem 3er-Grüppchen ins Ziel rollte und Blumen verteilte, ging von überrascht bis hin zu völligem Unverständnis.

Samstag, 5. Juni 2010

feucht fröhlich künstlerisch

Nachdem das Wochenende recht turbulent mit Matratzenkauf und kaputtem Fahrrad losging hab ich mich heute abend noch etwas amüsiert:

Fête des artistes.

Übersetzt offizielles Besäufnis mit Bilderbeguckung.

In der Bergerie traf ich auf die Steinbildhauer.
Noch bevor ich über den benutzten Stein und die verwendeten Methoden aufgeklärt wurde, gabs eine Einladung zum Champagner.
Ich lehnte dankend ab, da ich morgen noch Streckenbegleitung für einen 8km Lauf quer durch Orsay spielen muss... das ist eine andere Geschichte.

Zurück zu meinen Artistes. Da ich den Schampus standhaft verweigerte beglückten sie mich mit Schwarzer Schokolade. Absicht? Das hinterlässt Spuren, wenn man versucht kurz über die Figuren zu streicheln.
Daher frage ich nur ob ich Fotos machen darf. Antwort: ja.
Also los:





Danach ging ich zum Schloss.
Im ersten Saal fand ich einen Mann mit halboffenem Hemd und fettigen Haaren (Künstler), der mir mit aller Gewalt seine Bilder andrehen wollte. Fotografieren war nicht drin. Die waren so hässlich, das hätte sofort die Kamera geschrottet.
Dafür fand ich das hier: von Marie ROMAIN


Auf der zweiten Etage stach mir diese Afrikanische Frau von Joelle JACQUINOD in die Augen:


Und diese Straussen von Rolande LEFORT


Im nächsten Zimmer gefiel mir diese Installation irgendwie gut. So bunt.(Junko Odajima BORDAIS)


Ok, das ist kein künstlerisches Urteil, aber ich versuche nicht zu interpretieren. Schön oder hässlich. Ich mag Schwarz-weiss sehen :) Und Schwarz-weiss-Fotos (Jung Wook PARK):


Dann stolperte ich über das hier:

Ich fand es sehr lustig und die Künstlerin sass gleich daneben. In einem langen roten Kaftan. Leider war sie sehr Fotoscheu und wollte lieber ihr Werk im Internet.
Ihren Namen kritzelte sie mir auf einen Zettel (linkshändisch und sehr langsam/unsicher): Judith NICOLAS ein interessanter Mensch.

Dieses Gesicht will mir nicht aus dem Kopf (Austin):


Auf dem Nachhauseweg konnte ich dann nicht wiederstehen und musste bei unseren Nachbarn noch ein bischen Farbenpracht fotografieren...schade, der Duft kann im Internet noch nicht wiedergegeben weden:





Detailliebe:

Freitag, 4. Juni 2010

Gartengäste

Heute hatte der Herr Teufel wohl Pause.

Dafür war Frau Fledermaus bei uns.
Sie heisst bestimmt anders. Aber sie hat lange komische Ohren. Deshalb Frau Fledermaus.

Die ersten Monate war sie so ganz und gar nicht zutraulich.
Nach und nach hat sie ihre Scheu verloren und erkundet sogar unsere Wohnung:


Und so wurde aus dem geplanten Ablichten meines Gartens ein Fledermaus-Katzen-Fotoshooting mit Blumengarnitur:

Schön bin:


Wer da?


Abgelenkt


Jetz muss ich doch mal genauer gucken was da los ist



Roll di roll di rollja


...meine Blumen hab ich dann so zwischen durch mal auch noch geschossen...sozusagen zum Beweis "ja es blüht auch in Gif wo normalerweise spießiger Rasen sein sollte":
Rosige Zeiten


Kräuter-Blumensträusschen


gibt bald Dessert


Gescheckt



Sind die am flirten oder bilde ich mir das nur ein??


Mein Highlight des Tages:

One day in Paris

Immer wenn ich zu meiner Zweigstelle im 2ten Arrondissement muss ist das
sowas wie Kurzurlaub.
Man steigt aus der Metro aus:

und befindet sich praktisch in den Tuilerien:



Dann ab durch das kleine Strassengewirr:



Vorbei an einem Laden, der nur Satinbaender verkauft...und diese auch noch
wie moderne Kunst im Schaufenster dekoriert:


Vorbei an den teuren Schuhlaeden ohne Preisschilder...dafuer aber mit
ausgestopften Pfauen...


..und Sex and the City Werbung in Übergrösse



Und auf der Zielgeraden ueberlege ich mir noch ob ich meinen Dienstwagen
nicht doch gegen dieses Gefaehrt tauschen soll:


Oder doch lieber das hier (weniger bunt aber mehr Stauraum fuer meine Werkzeugkiste:

Pariser Schick

Ab und zu bin ich in Paris unterwegs. Im 2ten Arrondissement. Beruflich.
Dort wo die ganzen Designerläden sind.
Dort wäre ich dann gerne wieder Diplomkauffrau, anstatt Informatiker.
Diplom - Kaufen - Frau. Ein Wort. Toll.

Hier gibt es nämlich alles was Frau braucht: Kleider-Klunker-Kochgeschirr.

Alles in der Luxusausführung.

Ein Geschäft schmückt sich mit ausgestopften Pfauen im Fenster. Das andere mit exotischen Kochmessern.
Doch das absolute Kuriosum sind die Kinderschuhe.

Eine grosse Schachtel steht im Schaufenster.
Darin stehen sie aufgereiht wie ein Batailloin Soldaten für die Konsumenten der kommenden Generation:



Ob Ballerina in schwarz, Blau mit Strass oder heisses Tiegermuster. Für jedes Luxusgör das passende Outfit.

Ob diese Kinder auch in den Dreck dürfen? Immerhin gibt es im ganzen Geschäft kein Preisschild.

Eroberung

Am Wochenende haben wir Zuwachs bekommen: eine neue Gartenliege.
Nachdem ich meinen Freund davon überzeugen konnte, dass eine weisse Gartenliege
nach Aida Klubschiff aussieht, wurde es eine praktische moderne Holzliege.
Sicher schreien jetzt viele auf: Holz! Das wird hässlich. Muss man pflegen.
Blabla.
Ja und? Lieber eine sonnengeblichene Holzliege als so ein Aidagerät. Das
kann zwar bestimmt bei Untergang der Aida schwimmen. Aber wir sind hier in
Gif und nicht im Meer. Und Aidaliegen sind nun wirklich der Gipfel des
deutschen Spiessertums. Reicht schon dass wir einen Kugelgrill made in
China im Garten haben. Schwenker gibts hier nicht. Stahlwerke zum
organisieren noch weniger.
Zurück zu meiner Anti-Aidaliege. Nachdem mein Freund sie am Wochenende zu
genüge getestet hat, wurde sie nun erobert:

Herr Weltmacht fand mein Geknipse dann doch störend und hat sich gedrollt und turnte in halsbrecherischer Aktion übers Geländer:

Dienstag, 1. Juni 2010

Saaschleifen-Schamm-Schlacht

Saarschleifen-Schamm-Schlacht


Dieses Jahr war ich gut vorbeireitet:
- Rad mit Bremsen, die funktionieren
- Mehr Fahrtechnik
- Bessere Kraftausdauer
- Pulsmesser, damit ich nicht zu schnell losbrettere
- Riegel in Hälften geschnitten (mundfertig, damit man sie nicht mit zitternden Fingern auspacken muss)
- Motivation eine schnelle Zeit zu fahren
- 1 Woche Trainingslager in den Bergen.
Das Wetter war leider nicht so gut vorbeireitet wie ich. Es hatte die ganz Woche gepisst.
Aufgeweichter Boden war zu befürchten.

Um 6 Uhr klingelte der Wecker. Nachdem ich den Tag zuvor noch extra nicht nur den Teller Spaghettis geleert habe sondern auch den Topf (Zusammenarbeit mit Papa), sollte man doch annehmen, dass die Wettergötter friedlich gestimmt sind.
Nix wars: Pisswetter.

Also packe ich mal gleich 3 Extrapaar Strümpfe in die Sporttasche. Es gibt nix Schlimmeres als mit nassen Füssen loszufahren.

7 Uhr: Carsten abholen, das Riesenrad (Rahmengrösse XXL???) aufladen stellt sich als kompliziert heraus, denn es soll neben meinem Zwergenrad festgebunden werden.
Pferdeverladen ist einfacher.

8 Uhr: Angekommen. Am Startplatz ist noch tote Hose. Nur ein paar nasse holländische Zelte stehen auf dem Parkplatz.
Startnummern abholen ist daher in 5 Minuten erledigt.

9 Uhr: Ich fange schon mal vorsorglich an Panik zu schieben. Hilfe was zieh ich an?

Kurzes Trikot? Langes Trikot? Armlinge drüber? Drunter? Doch lieber Regenjacke?
Ich entscheide mich für langes Trikot plus Regenjacke ohne Arme…Carsten versteht die Welt nicht mehr: Was ist denn bitte eine Regenjacke ohne Arme? Ok, Weste halt. Regenweste hört sich echt bescheuert an.
Aus der Kombination Regenweste + Langarm wird dann aber doch nix: Rosa Weste und orangenes Trikot geht ja nun echt nicht.
Doch keine Weste. Dann aber 1 Schicht mehr Kleider drunter. Nochmal Bäumchen-wechsel-dich und gut ist.
Oder soll ich vielleicht doch...

Währenddessen betreibt Carsten noch Feintuning an seinen Fingern: Abgebrochene Nägel kann man auch mit dem Saitenschneider reparieren.

9:30: Start der Langstrecke: Da guckt man natürlich zu. Kann man vielleicht noch was lernen. Dehnübungen kombiniert mit Gegnerausschaltung zum Beispiel:
Man nehme das Rad (Vorsicht: Leichtbauweise ist für die folgende Demonstration zu bevorzugen). Man halte das Rad am Vorbau und am Sitzrohr in Schulterhöhe. Danach vollführt man Rumpfdrehungen. Natürlich macht diese Übung nur in einem überfüllten Startblock Sinn. Unsere holländischen Kollegen sind wohl volle Startblöcke bei MTB Rennen nicht gewohnt. Anders kann ich mir so einen Blödsinn nicht erklâren.

10 Uhr: So langsam müssen wir uns auch fertig machen.
Brr ist das kalt ohne lange Hose.

10:30: Start. Dieses mal gehe ich das ganze gemütlich an. Nicht überpacen. Die ersten 25km ruhig rollen. Mein Pulsmesser hilft mir ungemein.
Leider zeigt er am Berg dann doch 190bpm an. Nicht weil ich fertig bin, sondern weil ich mich ärgere. Der Weg ist mit gutem Wille zweispurig. Und was passiert: Die Bergallergiker kapitulieren und schieben 3-spurig nebeneinander. Rufen zwecklos. Ich finde das sehr ignorant.

In der ersten lustigen Abfahrt stelle ich fest: Macht ja SPAAAAHHAAASSSS!!! Letztes Jahr wars eher ein Kampf ums nackte Überleben. Aber dieses Jahr ists trotz Matschsurfen geil geil geil.
Neben mir fährt ein Mädel, das ums Überleben kämpft. Überlebt hat sie. Das Rad auch. Aber auf getrennten Wegen (äh Flugbahnen).

Nach 10km gehts mir noch richtig gut. Keine Abflüge. Das vom letzten Wochenende demolierte Schlüsselbein scheint auch zu halten.

Die modischen Überlegungen vorm Start hätt ich mir auch schenken können: Ist nun sowieso alles matschfarben.

Die nächsten 15km flutschten so richtig gut. Flutschen im wahrsten Sinne des Wortes: Das Reifenprofil war so zugematscht, dass Bremsen nur dazu führte, dass das Rad wegflutschte anstatt auf dem Trail zu bleiben.

Bei der ersten Verpflegungsstelle pausierte ich dieses Jahr. Man lernt aus Fehlern des Vorjahres. Damals war die zweite Streckenhälfte eine Qual.
Ein kleines Mädel mit blonden Locken hielt mir eine Schüssel mit Obstschnitten vor die Nase. Ist ja klar, dass das Kind mein Freund war oder? Als sie dann aber mit Bananen ankam musste ich sie enttäuschen: “Guck mal hier hab ich auch Bananen” Ich:”Nee danke, ich mag keine Bananen” (sollte heissen: “die kotz ich am nächsten Berg übern Lenker”, das sagt man aber nicht zu 6jährigen). “Die sind aber gesund” “Nee danke, ich mag lieber Müsliriegel” “Aber meine Mama hat gesagt, dass die gut sind für Radfahrer”. Für Grundsatzdiskussionen mit Stöpseln hatte ich nun echt keine Zeit. Weiter!

Nach 30km traf ich dann Marjan. Wir fuhren unser ganz eigenes Race: Ich fuhr ihr den Berg hoch davon. Und sie bretterte den Berg runter an mir vorbei. Ich dachte mir schon das wird spannend. Von mir aus darf sie sogar gewinnen. Nur: Wenn sie mir das letzte Stück Sahnetorte im Ziel wegfuttert, dann werden wir keine Freunde.

Sahnetore-träumend fing ich als an mich zu beeilen. Halbzeit ist ja rum. Abgehts.

Die nächsten Technikpassagen wurden lustig: Die sahen mehr so aus wie die Lieblingssuhle einer Wildschweinhorde. Nur die Flatterbänder an den Seiten liessen erkennen, dass hier tatsächlich menschliche Wesen unterwegs waren. Die Farbe dürfe den Wildschweinen aber recht ähnlich sein.

Zwischendurch musste ich immer mal wieder anhalten und ein Kilo Matsch aus den Ritzen puhlen, da sonst das Hinterrad gar nicht mehr gelaufen wäre. Aber: Keinerlei Schaltprobleme. Auch keine Platten. Nur stinkig, nass und dreckig.

In einer Technikpassage beglückte ich den Fotografen dann noch mit einem Abstieg über den Lenker. Ich hoffe er hat nicht nur den Einschlag geknipst ;)

An der Staustufe musste geschoben werden. Stand sogar auf dem Hinweisschild. Schieben und Tragen hab ich ja im Urlaub gelernt. Oben am Berg stand dann mein Fanclub und hat meine Zu-Fuss-Getrampele bildlich festgehalten.

Noch einmal Abwärts. Marjan sagt mir zum ca. Zwanzigsten Mal “Hallo”. Es geht in den Letzten Berg. Sie jammert “Och nö. Ist soo anstrengend”.
Der Berg muss jetzt auch noch! Aber die Hoppelsteine sind schon doof.
Endlich: Ich sehe das 1km-Schild. Jetzt kann nix mehr schief gehen. Ein letzter Blick über die Schulter: Marjan ist ausser Sichtweite. Gib Gas!
Gut gesagt...Auf den letzten Meter wird man noch mit Riesenschlammpfützen bespasst. Die Holzhackschnitzel sind in ihrer Bremswirkung auch recht beeindruckend.

Endlich im Ziel.
Platt und glücklich.
3h56. Also doch nicht wirklich schnell. Aber bei dem Matsch auch kein Wunder.

Mein Freund begrüsst mich mit einem Gesicht, dass so garnix gutes verheisst: Er hat abgebrochen. Sein Schaltwerk war wohl sehr zickig. Schade.


Jetzt wäre eine warme Dusche schön und Sahnetorte. Und Nudeln. Und... egal.

Ich mache mich auf zum Waschplatz. Nach der Schlange zu Urteilen gibt es nur einen Schlauch für massenhaft versiffte Fahrräder. In der Dusche siehts wohl ähnlich aus. “Nimm mich jetzt auch wenn ich stinke”-singend tappe ich zurück zum Auto. Ich bin nicht allein beim Parkplatz-Stripping. Und der Regen ist doch fast so gut wie eine kalte Dusche (Wer duscht schon gerne mit Eiswürfeln?)
Die beiden Herren –diese Streber- haben natürlich geduscht. Und das Fahrrad hat auch fast wieder Originalfarbe.

Nächstes Jahr will ich mich dann endgültig mal beeilen. Und nicht so oft vom Fahrrad fallen. Versprochen.