Samstag, 17. April 2010

noch 1x schlafen...

und dann ist Jean Racine.
80km bei 2300 Höhenmetern.
Mein Rad ist bereit. Meine Kleider auch und meine Beine wurden heute schon mal vorsorglich warmgefahren.
Die Startnummern haben wir heut mit dem Rad abgeholt.
Leider waren wir etwas enttäuscht von der gross angekündigten Radmesse.
Nachdem ich im letzten Jahr ein sauteures carbonglänzendes Specialized probegeritten und mein Freund ein Cannondale Rize unterm Hintern hatte, war klar was wir in diesem Jahr testen wollten: Das Cannondale Flash. Denn das streichel wir ja sowieso immer, wenn wir mal wieder im örtlichen Fahrradladen zum Ersatzteilshoppen unterwegs sind.

In freudiger Erwartung von Specialized, Cannondale und Konsorten treffen wir auf Kona (hat mir noch nie gefallen), Giant (Hängebauchschweinchen) und einen BMC Händler (zwar schöne Räder, aber man darf sie noch nichtmal anfassen).

Letztendlich mache ich einen Proberitt für was gaaaaanz französisches klar: EngineLab. Also Renault. Die, die die Autos bauen, wo man schon am anderen Ende der Strasse am röhrenden (verzeihung röchelnden) Motorengeräusch erkennt: Ach die Mudder kommt mit ihrem Twingo nach Hause.

Ein vorweg: Bei anderen Radhändlern hat man "Schrauber" oder maximal "Zweiradmechaniker". Bei EngineLab hat man Ingenieure. Tatsächlich die Jungs aus dem F1 Team schrauben auch an den Rädern rum.
Daher dauerte das Einstellen dann auch länger als die Probefahrt.
Nach Grösse und Gewicht wird man ja immer gefragt. Wobei dieser Ingenieur wohl schneller im Kopfrechnen war und anhand meines BMIs erkannte, dass ich kein Leichtbauweise-Modell bin.
Nicht schlimm. Die Räder seien stabil und auf den Rahmen gibts auch 5 Jahre Garantie. Gegen was? Durchrosten? Marderschäden? Undichte Kühler? Klimaanlage?

Erste Runde auf dem Parkplatz. Zurück. Nachjustieren am Dämpfer an der Sitzposition des Sattels. Nochmal runde drehen. Nachjustieren an der Gabel. Nochmal Runde drehen. Nachjustieren des Vorbaus (also der vom Rad. Meiner war ganz gut unter in seinem Sportbh).
Nach ca. 20min Einstellen und Fachsimpeln gings dann in den Wald. Mit einem bunt gemischen Grüppchen: Gruppenleiter 1 war eher von der leichten schnellen Sorte, dem man den Berg hoch den Bremsfallschirm mitgibt. Gruppenleiter 2...war eigentlich eine Leiterin oder doch nicht? Also es war wohl weiblich, aber auch eher stabil gebaut. In den Abfahrten kam ihr das zu Gute: Ging flott vorwärts.
Der Rest der Gruppe setzte sich aus allen Bandbreiten zusammen. Von den Marathonfahrern, die sich wunderten, dass man soviel Fahrrad den Berg hochtreten muss, über eher Downhillorientiere und absolute Techniklegastheniker. Frei nach dem Motto der Baum ruft wickelten einige sich fröhlich um die Bäume. Praktisch. So müssen die Steckenposten morgen weniger Strohbälle im Wald verteilen.


Mein Fazit: Bergab und auf Trails macht das EngineLab mit 140mm richtig Spass aber bergauf halten sich eindeutig zu viele Waldgeister am wackelnden Hinterbau fest.

So nun noch schnell eine selbstgebastelte Pizza futtern und dann kanns morgen losgehen. Ich hoffe mein Scalpel ist nicht beleidigt, dass ich ein EngineLab probegefahren habe.