Ohne Muskelkater ab in die nächste Runde. Jedwedes Zwicken in Beinen, Armen oder Rücken wird ignoriert.
Mittwoch:
Heute verteilen wir 1000 Höhenmeter auf 35km anstatt 750 auf 30km. Das ist doch was.
Laut unserem Guide Markus (der gleiche wie am Vortag) wirds heute steiler.
Dafür werden wir aber einen Berg noch zusätzlich mit der Gondel erklimmen, damit wir eine Abfahrt mehr haben. Die Gondelfahrt zählt logischerweise nicht zu den 1000HM.
Die Gruppe ist mit 9 Leuten stärker als am Vortag. Einige bekannte Gesichter sind dabei. So z.B. Frank, mit dem ich mir schon dienstags ein Bergrennen geliefert habe. Fakt ist: Bisher gehört das gepunktete Trikot mir. Und: Ich bin schon wieder das einzige Mädel.
Und so geht es los. Die Anstiege ziehen sich nun dahin. Zwischendurch wirds immer wieder flach. dann gehts wieder steiler.
Am Anfang habe ich noch einen pfälzischen Kollegen, der relativ flott dabei ist.
Bei der ersten Abfahrt, dem Stangelwirttrail packt dieser die Armschoner aus...Nunja, sage ich mir, der ist wohl schneller als ich.
Weit gefehlt. Er ist nur vorsichtig.
Je weiter wir nach oben kommen umso geröllhaltiger wird der Untergrund. Der gut ausgebaute Forstweg weicht Trails und steinigen Wiesen.
Erste braune und gefleckte Zuschauer an der Strecke:
Vorm allerletzten Anstieg machen wir noch einmal Rast und teilen uns mit den Kühen das Bergwasser.
Noch einmal Aussicht geniessen
Und das letzte Stück ist auch noch machbar *beiss*
Und noch einmal Gruppenzielfotogrinsen:
Und wappnen für die Abfahrt:
Als wir oben sind erwarten mich -mal wieder- viele Kurven.
Aber: Alles kann überlebt werden. Vor allem dann, wenn ein soooo grosser Germknödel wartet:
Ist Mohnsauce eigentlich Doping???
Egal. Jetzt fahren wir sowieso erst mal Gondel.
Oben angekommen gibts die passenden Erinnerungsfotos.
Und ab wieder runter.
Zuerst leichte Trails.
Dann kommt ein Wurzelteppich. Die Herren schreien "fahr links" (oder wars rechts?). Jedenfalls zu spät. Muss erst noch meditieren über das richtige links oder rechts. Daher mit Fuss aufm Boden:
Dieses Mal aber keine Mädchentrails sondern welche für waschechte Kerle. Mit Spitzkehren und mit einer Riesenwurzel.
So sieht das dann aus wenn jemand weiss wie man Spitzkehren fährt:
Die Aufnahmen von geradeaus in die Büsche fliegenden Jungs konnte unsere Kamera leider nicht einfangen, da der Flugbogen einen Weitwinkel erfordert hätte.
Eine schöne Tour, auch wenn das letzte Kuhgitter ein Loch in meine Hose gebissen hatte.
Donnerstag:
Auch die Rennräder wollen gassi geführt werden.
Dazu hatten wir eine Tour gebucht.
Dieses Mal sollte der Chef unsere Tour höchst persönlich führen.
Es ging von Kirchberg nach St. Johann (über einige Umwege), denn dort war gerade die UCI Senioren Rennrad WM zu Gast.
Senior ist man bekanntermassen ab 30. Also dürfte aus unserer Gruppe nur der Guide mitmachen. Wir drei Mitfahrer hatten die magische Haarausfall-Grenze noch nicht erreicht.
Erste Feststellung: Der Guide macht einen guten Windschatten (nicht schwierig, wenn man über 1,80 gross ist). Follow the guide.
Zweite Feststellung: Ein Rennrad muss auch Schotterpisten, Kuhgitter und Schlaglöcher abkönnen. Follow the guide.
Dritte Feststellung: Dranbleiben. Das einzig wahre. Follow the guide.
Dies war am ersten Berg der Fall. Auch hier wieder: Es werden keine Längenangaben gemacht sondern sowas wie "250 Höhenmeter".
Ich bleib dran. Wir fuhren auf eine Gruppe dieser Velosenioren auf. Viel Geredet und schwupps: Wo sind eigentlich Christian und Michi???
Nach mehreren windschattengelutschten Bergabkilometern fällt es dem Herrn Guide ein, dass wir abbiegen müssen. Christian und Michi finden wieder zu uns. Erster Unmut wird laut. Logisch: Man zahlt nicht für eine Tour, wenn man doch ganz alleine fährt.
Doch die Situation wird noch getoppt, als wir auf eine lange Gerade kommen: In einer starken Gruppe von etwa 15 Mann wird gerollt was das Zeugs hält. Man wechselt sich ab. Jeder muss mal in den Wind und lässt sich dann ans Ende der Gruppe zurückfallen.
Gerade ist Christian ganz hinten, als dem Herrn Guide plötzlich einfällt, dass wir abbiegen müssen.
Nach etwa einem Kilometer fragen wir uns "Wo ist eigentlich unser dritter Mitfahrer?"
Doch von dieser Frage bis zur Entscheidung ihn tatsächlich zu suchen vergeht noch etwas Zeit und Überzeugungskraft.
Als wir umdrehen finden wir ihn nicht.
Suchaktion abgebrochen.
Als wir beschliessen in Kitzbühel einzukehren finden wir ihn zufällig wieder: Am Brunnen, an dem wir vor 2 Tagen vor der ersten Biketour die Trinkflaschen füllten.
Zufälle gibts. Schlechte Guides auch.
Das wars von Teil 2. Nächste Etappe: Regeneration und Kälteeinbruch
Amsterdam Trip 2023
vor 1 Jahr
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