Mit dem Rad. Schon wieder. Dieses Mal 5 Tage Gérardmer. Mal sehen was der Col de la Schlucht so zu bieten hat.
Von La Bresse aus habe ich ihn ja schon gemacht. Da war er relativ langweilig. Wenig Aussicht, keine dolle Steigung.
Und weil wir ja beide etwas bekloppt sind ist auch die An- und Abreise ein bischen verrückt:
Anreisen dienstags:
Michi mit dem Rennrad (Molsheim-Gérardmer via Route des vins und Col de la Schlucht),
Die Wurst und der Babymann mit Auto, Sack und Pack
Abreise samstags :
Die Wurst mit dem Rennrad (Gérardmer–Molsheim via Col de la Schlucht, Col du Bonhomme, Col de Fouchy, Col de Steige, Col de Charbonnière, Champ du Feu)
Michi plus Babymann im Auto.
Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Nimmt man ein Gîte im Wohngebiet „les hauts du lac“ dann ist mit hauts wirklich hoch gemeint. Sehr hoch, sehr steil. Der Mercedes muss im ersten Gang die steilen Rampen nehmen. SMS an den Göttergatten (der sich zu diesem Zeitpunkt bei einem alkoholfreien Bierchen auf dem Col de la Schlucht befand): „20% Steigung hoch zum Gîte viel Spass“.
Er war schlauer als das Navi und nahm nicht den kürzesten Weg, sondern die Serpentienen. Oben angekommen erfuhr ich, dass er den Col du faux plat hochgefahren sei, so minimal sei die Steigung des Col de la Schlucht von Munster aus.
Das lustige Col sammeln hat begonnen: Michael hat Schonfrist: wir treffen uns oben auf dem Col de la Schlucht (ich fahre die Strecke über Xonrupt-Longemer und den Roch de Diable). Route de crêtes bis Markstein eine Tourte (Radfahrerportion) und ab zurück. Für mich geht’s dann runter nach la Bresse und von dort weiter über den Col des Grosses Pierres zurück nach Gérardmer) und ab die 20% hoch. 80km insgesamt.
Am nächsten Tag fahren wir über Plainfaing zum Col du Bonnehomme über die Route des crêtes und ab den Col de la Schlucht runter an den Seen vorbei nach Gérardmer. Michael fährt mit Trailer die Wand hoch bis zum Gîte. Massage übernehme ich J Wieder 75km
Freitags eine „kurz Runde“ von 50 km über welliges Gelände. Ausruhen.
Samstags geht’s rund. Ähnliche Strecke wie bei der Quäldich tour mit dem Unterschied: Ich bin alleine.
Es rollt gut. Auch die andere Auffahrt zum Col de la Schlucht (vorbei an den Seen) lässt sich gut fahren. Die route des crêtes bis zum Col du Bonhomme rollt verdammt gut (warum habe ich 2 Tage zuvor so die Demotivation an dieser Stelle gehabt). Weiter in Richtung St. Marie aux Mines. Noch einen Berg hoch (Col des pré raves) und dann gings in die richtig schicke Abfahrt nach St. Marie aux mines. Tolle Aussicht, steile grüne Vogesenhänge, wenig Mensch, viel Natur.
Nach kurzer Karten-Orientierungspause weiter in Richtung St. Croix aux Mines und weiter Richtung Fouchy. Den Col du Fouchy hatte ich bei letzter Auffahrt kürzer in Erinnerung…aber gut er war machbar.
Dann fing das Schlamassel an: Die Ausschilderung nach Villé war dank Baustellen wiedersprüchlich und so kam es, dass ich fast in Thannéville stand, bis ich begriff, dass ich irgendwo in die entgegengesetzte Richtung abgebogen sein muss. Gut, dass es auf dem Flachstück passiert ist.
Nun also ab nach Villé, von dort nach Steige (das kannte ich schon vom Rennen), nur dass ich mich dieses Mal deutlich frischer und weniger ausgekotzt fühlte.
Das änderte sich schlagartig, als ich den Col de Steige überwunden hatte, denn dieser geht nathlos in den Col de Charbonnière und ins Champ du feu über. Meter um Meter kämpfte ich mich vorwärts, Sonnenbrand kündigte sich auf meinen Schultern an, und müde war ich. Die einzige Motivation: Auf dem Charbonnière anhalten und Cola trinken. „Cola“ schönes Wort. Alleine schon das Wort versprach Abkühlung. Gefühlte Stunden (in Wirklichkeit Minuten) später war ich dann oben: Zum Cola gesellte sich ein Salat und die SMS an den Göttergatten: „Bin erst aufm Charbonnière, denn ich hab mich verfahren, habe jetzt schon 130 km statt 100“
Nach Salat und Cola rutschten die letzten 200Höhenmeter bis hoch aufs Champ du Feu von alleine.
Jetzt gings nur noch runter runter runter. Rutschbahn über Klingethal bis Molsheim.
Damit wäre der Alleingang geschafft: 24er Schnitt, 150km, 2200Hm.
Wie geht’s weiter?
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