Montag, 21. Februar 2011

Werbung vs. Realität

Eisessen und Rennradfahren gehören zwingend zusammen.
Für mich jedenfalls.
Das passt einfach.
Und für ein richtig gutes Eis kann man auch schon mal 40km hin und zurück radeln.
Dabei muss man das Fahrrad noch nicht mal dekorativ an die Eisdiele stellen.
Vorallem dann nicht, wenn man kein repräsentatives Modell hat.

SO ging Rennradfahren in Strassbourg. 40km Hügelstrecke hin. 3 Bällchen Eis (Pistazien, 90% Schokolade, Mango), 40km (manchmal mit Rückenwind, öfters mit starkem Gegenwind) am Canal der Saverne mit Strassbourg verbindet zurück.

Seit ich nicht mehr in Essonne lebe gibts kein lecker Eis mehr, denn 500km nach Saverne an einem Tag sind mir zu weit. Und der Göttergatte hat sich bisher nie überreden lassen für mehr als einen Müsliriegel anzuhalten.

Und jetzt läuft hier diese tolle Mc Donalds Werbung: Frau fährt mit Fahrrad (nicht Rennrad, sondern so ein Modell mit tiefem Einstieg und Körbchen) zum Drive In und bestellt achsotollundganzgesunde Burger. Danach radelt sie zurück auf die Wiese zum Picknick.
Nunja ihr lieben Werbefuzzis, euch sei folgendes gesagt:

1. WO gibt es eine Picknickwiese mit Blumen und Schmetterlingen direkt neben der Fastfoodkette, sodass die Frau mit Fahrradkörbchen ohne Schwitzen ankommt, bevor der Burger total durchgematscht ist?

2. Interessant, dass der Burger sich sämtlicher Verpackungen entledigt auf dem Weg zur Wiese.

3. Falls man tatsächlich auf die Idee kommt mit dem Rad durchs Drive In zu fahren sei gesagt: Bringen sie Zeit mit. Viel Zeit.
Denn das Fahrrad -selbst das Schwerbauweise-Fahrrad mit Körbchen und tiefem Einstieg- ist zu leicht. Sie sollten also zunächst das Fastfoodrestaurant durch die Tür betreten, sie das gewicht eines Kleinwagens anfressen (was wiegt ein Smart? 500 Kilo?) oder zumindest das eines Motorrades. Denn: Die Kontaktschwelle am Boden löst bei Fahrrädern und Fussgängern nicht aus!
Ich habs selbst probiert. Damals noch mit einem 10Kilo-Rennrad.
Man steht betröppelt da und wartet, dass endlich ein freundlicher Mensch die Bestellung aufnimmt. Tut er aber nicht, denn er weiss nicht, dass da ein Fahrrad ist. Erst wenn ein Twingo mit 6000-Watt-Stereoanlage und getönten Scheiben in ihrem Hinterrad bremst können sie eine Bestellung aufgeben.
Und wenn sie das getan haben müssen sie weiter auf den Twingo warten, sonst können sie nicht am nächsten Schalter bezahlen. Und das Eis gibts am dritten Schalter auch erst, wenn ihr Verfolger sie halb platt gefahren hat.

Also Kinder: Nicht nachmachen.

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