Samstag, 24. Juli 2010

Stauumfahrung

Gestern erwartete mich auf dem Nachhauseweg ein grosser Stau.
Nö. Mit mir nicht...dachte ich und bog ab in Richtung Einkaufszentrum.

Schliesslich wollte ich noch die Haare stutzen lassen (stand schon etwa 4 Wochen auf meinem Plan).
Und noch ein bischen bei den Soldes (SSV) nach Unterwäsche gucken.

Zuerst das Haarestutzen...sonser verschieb ichs wieder 4 Wochen und irgendwann verirrt sich ein Vogel auf meinem Kopf und fängt an ein Nest zu bauen.

Schon die erste Frage bringt mich auf die Palme: "Haben sie eine Vorliebe für eine unserer Friseusen?"
Nein. Die soll das Unheil da oben beenden. Bei einem Unfallsanitäter wird schliesslich auch nicht nach Vorlieben gefragt.

"Soll ich nur die Spitzen schneiden und hinten etwas degradieren oder wollen sie was anderes"
Mir egal. Hauptsache pflegeleicht.
Als ich erwähne, dass ich keinen Fön besitze ist Frau Haarschnips schon fast in Ohnmacht gefallen.

Beim Waschen: "Oh, ihr Haar ist etwas trocken. Soll ich eine Kur einmassieren?"
Beim Wort "einmassieren" fällt mir wieder schlagartig ein warum ich Friseurtermine grundsätzlich 2-3 Monate verschiebe:
Mit einmassieren ist gemeint den Hinterkopf/Nacken in rhythmischer Bewegung auf den ergonomisch geformten Waschbeckenrand aufdotzen zu lassen.
"Nein heute keinen Schädelbasisbruch bitte. Die können von mir aus verdorren"

Beim Schneide schwallt sie etwas von "hier ein bischen mehr wegnehmen". Ohne Brille sehe ich im Spiegel nicht ob sie nun auf meine Haare oder meine Ohrläppchen zeigt.
Ich nicke einfach und warte was dabei herauskommt. Was bleibt mir anderes übrig? Dranschneiden kann man nicht mehr. Ab ist ab.
Aber das wächst auch wieder nach.

"So, fertig. Fönen oder Styling?"
Hat die ihre Ohnmacht schon wieder vergessen?
"Nur fönen bitte...ich will heut noch shoppen gehn".

Trotzdem kann sie es nicht lassen mir noch irgendetwas glibberiges ins Haar zu klatschen, das beim Kleider anprobieren später garantiert am Kragen hängenbleibt und ausserdem wie ein ganzes Puff stinkt.

Bezahlen und Flucht.

Zweiter Akt.
Im Wäschegeschäft.
Eigentlich habe ich meine Sachen schnell zusammen.
Und schlüpfe in die Umkleide. Dabei bete ich, dass ich nicht wieder eine lesbische Verkäuferin erwischt habe, die den Vorhang aufreisst und mich zum neuen Victorias Secret Modell macht indem ich in Unterwäsche bekleidet bis auf die Passage vorm Geschäft sichtbar bin.

Nein. Sie hat besseres zu tun.

Kundin: Sagen sie mal fallen die Körbchen in D gross oder klein aus?

Verkäuferin: Gross. Aber sie brauchen da eher B als D.

Kundin: Ja, nee iss klar. Aber das iss für nächste Woche. Da lass ich die neu machen.

Verkäuferin: Ja, vielleicht sollten sie dann eher einen in C nehmen und falls er zu klein ist umtauschen.

Kundin: Nein, ganz sicher ich lass mir D machen. Ist ganz natürlich hat der Arzt gesagt

Verkäuferin: Okay, dann nehmen sie wohl doch besser D. Aber D iss schon mächtig. Sind sie sicher dass das dann noch natürlich ist?

Kundin: Ja. Mein Mann mag das schliesslich.

So, bevor ich nun in die Umkleide kotze, beschliesse ich die erneute Flucht zum Regal. Im Vorbeigehen sehe ich die besagte Kundin... Vermutlich lässt sie das Fett einfach vom Bauch aus eine Etage höher transferieren...dann ist aber D noch zu klein.

An der Kasse dann der nächste Knüller.
Ein Mann (in einem Frauen-Wäsche-Geschäft) ohne Frau, aber dafür mit 5 lila Höschen bewaffnet fragt die Kassiererin: "kann ich die umtauschen falls sie nicht passen?"
Kassiererin:"Ja, aber warum kaufen sie 5, die haben wir nächste Woche auch noch und falls es nicht passt dann brauchen sie nur eine umzutauschen"
Er:"Ja meinen sie etwa die sind alle für die Gleiche?"

Aaaaa....manchmal wünsche ich mir einfach die Sprach nicht zu verstehen oder taub zu sein.
Wer will da bitte noch was vom "positiven Einkaufserlebnis haben"????

Vielleicht sollte ich anfangen meine Haare selbst zu schneiden und meine Wäsche im Katalog zu bestellen.

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