Montag, 16. August 2010

Alter Falter!

Endlich.
Es hat aufgehört zu regnen.
Dann kann man doch eine Runde Rennrad fahren?

Klar. Und wie.
"Aber langsam" ermahnt mein Mitfahrer.
Ich biete ihm sofort mein Hinterteil als Windschatten an.
"Ja, aber dranbleiben muss man trozdem".

Mit breitem Grinsen im Gesicht gehts los.

Warum er sich ausgerechnet heute eine Strecke mit vielen langen Geraden ausgedacht hat ist mir rätselhaft.
Der Wind kommt von überall. Aber nie von hinten.
Von vorne ist er noch am angenehmsten. Denn da kann man einfach *duck und weg* sich im Unterlenker verbeissen und treten. Viel ekelhafter sit der Wind von der Seite.
Ich bringe nicht genug Kraft (Kilos?) auf um das Carbonvehikel an Ort und Stelle zu halten. Also doch Oberlenker fahren und dem Wind die maximale Angriffsfläche bieten.
Trotzdem "verstruddele" (verliere) ich meinen Mitfahrer gegen Ende der Geraden (ok, sie ist leicht ansteigend, in Holland würde es glatt als Berg durchgehen).

Und weiter noch eine Gerade. Und noch eine. Ich male mir schon den herrlichen Rückweg mit Rückenwind aus. Aber wie ich mein Glück kenne dreht der zwischendurch.

In einem grossen Kreisel zwischen 2 Geraden überholt mich ein anderer Rennradfahrer.
Mir fällt nur eins ein "den fang ich mir".
Herr Mitfahrer zieht mit umso besser.
Erst ein bischen Windschatten nuckeln und dann ab die Post.

Wir überholen. Er bleibt dran. Über die nächsten Kilometer wird taktiert. vorbei gefahren, genuckelt...
Schliesslich fährt er neben mich. Reden kann er anscheinend nicht (mehr). Ihm fällt wohl gerade auf, dass ich ein Weibchen bin. Kopfschüttlend lässt er sich zurückfallen. An der nächsten Kreuzung biegt er ab.
Vermutlich sucht der sofort wenn er zu Hause ankommt die Internetseite von Trek und schaut mal nach ob das Madone in der Mädchenversion einen Motor hat.

Wir fliegen derweil noch ein paar Berge hoch.
Auch meinen Lieblingsberg in Limours.
Dort kann mans so richtig fetzen lassen.
Und zur Belohnung kommt hintendran direkt meine Lieblingsgerade, auf der ich es schon mal auf 50km/h geschafft habe. Ohne Motor. Ohne Wind.

Die Lieblingsgerade ist die letzte vor zu Hause. Also Rückenwind?
Denkste!
Gegenwind.
Ich trete trotzdem los.
Ein rückenwindgetriebener Schmetterling rauscht mir entgegen.
Dieser dumme Falter hat nichts besseres zu tun als sich in mein Mundwerk zu verirren.
Natürlich flattert das Schweigen der Lämmer in meinen Kauleisten weiter.

ich bin kurz vorm Kotzen.
Verzweifelt kratze ich die sterblichen/halbtoten Überreste aus meinem undwerk uns spühle kräftig nach.

Mein Mitfahrer hat die Gunst der Stunde genutzt. Er war schneller als ich. Auf meiner Lieblingsgeraden. *Grummel*

Als ich ihm von meinem Malheur erzähle bekomme ich zur Antwort:" Grins mal. Du hast jetzt bestimmt bunte Zähne".

Nein. hab ich nicht. Dafür aber noch Falterbeine zwischen den Backenzähnen.
*Schüttel*

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