Montag, 24. Mai 2010

Robin und alte Bekannte

Ich war schon seit einem Jahr nicht mehr im Kino.

Die Plakate von Robin Hood sehen verführerisch aus: Russel Crowe und ein kraftstrotzender Schimmel mit Wallawalla-Mähne.
Was kann Frau sich mehr wünschen?

Für Männer wird auch genug Action versprochen.

Leider läuft die Originalfassung nicht überalle und es wäre ja schade den Russel mit falschen Lippenbewegungen und schnöseliger französischer Stimme zu hören. Also auf nach Paris.

Was ich morgens vergas: Wenn man tagsüber kopfvor in Serverschränken hängt und sich mit dreckigen Händen übers Gesicht wischt, dann ist man nicht mehr wirklich vorzeigbar.
Egal. Im Kino ists dunkel :)
Ausserdem hab ich dann eine Ausrede um mir noch ein Tshirt zu kaufen.

Nächstes Problem: Parken.
Es ist Freitagabend. Schönes Wetter. Und in unserem ehemaligen Viertel (14e Arr.) sind mal wieder viele Strassen wegen Baustellen gesperrt.

Wir fahren auf einen grossen Kreisel zu. Kreisel Modell Paris: Je nach Verkehrslage zwischen 5 und 8 Spuren. A négocier.
Mein Freund hat eine Superidee: "Geh du doch schon mal parken und ich kauf die Karten".
Ich gucke ihn mit dem Blick eines ins Scheinwerferlich eines LKW geratenen Rehs an.
"Wo muss ich denn hin".
Er:"Unglaublich wir haben hier mal gewohnt und du weisst nicht mehr wo du parken kannst"
Ich:"Als wir hier gewohnt haben hatte ich genauso viel Orientierungssinn wie heute und: KEIN AUTO. Zu Fuss kann man Einbahnstrassen bekanntlich auch in die Gegenrichtung nutzen".
Er sieht ein, dass das keine gute Idee ist. Vermutlich hat er keinen Bock das Auto am anderen Ende von Paris zu suchen.
Je näher wir dem Kreisel kommen umsomehr verkrampft sich seine Haltung (ich habe Angst um den Haltegriff überm Fenster). Der ist immer so unentspannt wenn ich fahre.

"Da kannst du dich dann gleich n bischen mehr rechtshalten und dann einmal rum und ganz auf der anderen Seite dann raus ausm Kreise"
Ich fange mit Schulterblicken, Blinken etc. an
"Also jetzt. Komm rüber"
So ein Stress. Sehen die nicht, dass ich ein Nicht-Pariser-Kennzeichen am Auto hab. Und überhaupt. Ich bin halt nicht so fit mit rechts und links.

Endlich wir sind in der richtigen Strasse angelangt.

Nur noch Parkplatz finden. "nur"

Erste Strasse: Opa macht Anstalten in seinen Uraltclio einzusteigen. Er:"hier ist eine Parklücke"
ich:"der Clio ist viel kleiner als mein C3 und der passt schon nur knapp in die Lücke".
Ausserdem ist der Opa noch die nächsten 45min mit Ausparken beschäftigt.

Zweite Strasse: Eine Lücke. Lieferantenparkplatz. Ob mein Arbeitgeber noch ein Knöllchen wegen Falschparken zahlt? Und das ausser Dienst...fraglich

Dritte Strasse: Da ein Parkplatz. Rückwärts seitlich nach links einparken? Viel Spass. Komm mich morgen früh abholen und erzähl mir wie der Film war. Nach zwei Versuchen gab ich auf. Schubsen darf man mit einem Dienstwagen nicht. Ausserdem hätte ich Angst, dass mein C3 zerbröselt und das andere Auto sich keinen Zentimeter bewegt.

Vierte Strasse: Endlich. Ein Parkplatz. Gross genug.

Jetzt brauche ich eine Belohnung in Form von Sushis. In unserem ehemaligen Stammlokal.

Die Sushis gut im Magen verpackt gehts auf zum Kino.
Wir treffen einen alten Bekannten: Die Glückskatze. Sie ist ganz bunt und man trifft sie eigentlich immer in der kleinen blumenbewachsenen Strasse mit den schiefen Häusern. Normalerweise liegt sie auf der Treppe oder auf den Kellerfenstern. Heute hatte sie einen besondernen Platz:



Und nun zum Film: Ich dachte es geht um Robin Hood, den Rächer der Armen und Geknechteten.
Aber in Wirklichkeite ist es eine Schnulze. Dazu spielt es VOR der Zeit des Rächers der Armen.
Der Schimmel ist zwar wirklich toll, aber Russel kann es nicht mit Kevin Costner aufnehmen.

...vielleicht hätten wir uns doch Ironman 2 ansehen sollen. Ich hab zwar Teil 1 nicht gesehen aber ich denke der Handlung dürfte ich trotzdem folgen können. Ist ja schliesslich hohe bebilderte Literatur *lach*